Nach den Pleiten in der Qualifikation gegen Albanien und Georgien, einem Trainerwechsel im August des vergangenen Jahres und dem hart umkämpften Playoff-Erfolg gegen Wales musste am Ende eine Entscheidung am grünen Tisch fallen, bevor die Sbornaja das EM-Ticket sicher hatte. Die Briten kämpften bei der UEFA gegen die Wertung ihrer 0:1-Heimniederlage, weil Russlands Igor Titow in der Partie trotz eines positiven Dopingbefundes aus dem Hinspiel mitgewirkt hatte und erst später für zwölf Monate gesperrt worden war. Die UEFA hatte bei der Abweisung des Protestes darauf verwiesen, dass in einem Dopingfall die verhängten Strafen nur den Spieler selbst und nicht auch sein Team betreffen würden.
Die Teilnahme ist wohl das Verdienst von Trainer Georgij Jartsew. Als erste Amtshandlung holte der 55-Jährige die unter Vorgänger Gassajew ausgemusterten Altstars Alexander Mostowoj und Dimitrij Alejnitschew in das Team zurück. "Sein Land zu einer Endrunde zu führen, ist der große Traum eines jeden Trainers", erklärte Jartsew. "Wir haben keinen Druck, weil niemand mit uns rechnet." Kapitän und Abwehrchef Viktor Onopko fehlt wegen einer Knieverletzung. Jartsew: "Der Druck ist nun noch kleiner." (DER STANDARD, Printausgabe 07.06.2004, hac, sid)
RUSSLAND:
Vorrunden-Gegner: Spanien (12. Juni, 20:45 Uhr, Faro), Portugal (16. Juni, 20:45 Uhr, Lissabon), Griechenland (20. Juni, 20:45 Uhr, Faro)
Teamchef: Georgi Jartsew
Stars: Sergei Owtschinnikow, Viktor Onopko, Dmitri Sitschew, Aleksei Smertin, Alexander Mostowoi
Größte Erfolge: Europameister 1960 Vize-Europameister 1964, 1972, 1988 WM-Vierter 1966 Olympiasieger 1956, 1988