Nur so viel ist ihr zu entlocken: Es sei etwas mehr als der durchschnittliche Jungakademiker im Erstjob verdienen könne. Und das sind in Ungarn rund 400 Euro netto monatlich.
Immer mehr Unternehmen lagern Teile ihrer Informationstechnologie an - kostengünstigere - Dienstleister aus, um sich im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit auf ihr Kerngeschäft konzentrieren zu können.
In Europa tätige IT-Service-Unternehmen wiederum haben schon vor einiger Zeit das Arbeitskräftepotenzial vor ihrer Haustür für sich entdeckt. Zum Beispiel im benachbarten Ungarn.
"Ein hart arbeitendes Land"
Nicht die niedrigeren Löhne, die hier bezahlt werden, seien für das verstärkte Engagement seines Unternehmens in Ungarn ausschlaggebend gewesen, sagt Matthew Appel, Vice President Global Shared Services bei EDS zum STANDARD. "Ungarn ist ein hart arbeitendes Land mit einer stabilen politischen und wirtschaftlichen Lage. Die Leute hier sind gut ausgebildet, motiviert und beherrschen viele Sprachen."
Die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter im neuen Budapester EDS Business Process Outsourcing (BPO) verfügt über einen Hochschulabschluss. Dass sich die Investition in die Bildung seiner Bürger auszahlt und sein Land für ausländische Unternehmen interessant macht, ist dem ungarischen Ministerpräsidenten Péter Medgyessy mehr als bewusst.
Und er weiß auch, was diese Unternehmen von ihm und dem Land erwarten. Dazu gehört, dass er bei der Eröffnung des neuen überregionalen EDS BPO-Service-Centers persönlich anwesend ist.
Zentrum für Logistik und Dienstleistungen
"Ungarn will das europäische Zentrum für Logistik und Dienstleistungen werden", zeigt sich Medgyessy selbstbewusst. Das heißt für ihn aber auch: "Wir wollen auf Dauer kein Billiglohnland sein."