Nach der größten Erweiterung in der Geschichte der EU und der bevorstehenden Aufnahme von Kroatien, Bulgarien und Rumänien "noch in diesem Jahrzehnt", sollten weitere Länder frühestens "in zehn, zwanzig Jahren" in die EU integrierten, sagte Leitl im Gespräch mit der APA.
Interessenbekundungen gebe es von Türkei ebenso wie von der Ukraine, von Israel, Palästina, Jordanien und Russland, das - wie ihm Präsident Wladimir Putin erklärt habe - "seine künftige Identität ebenfalls in Europa sieht".
Er habe jedoch die "Sorge, dass die EU und ihre innere Struktur mit einer solcher Erweiterung nicht mithalten" könne. Anders formuliert: Es gehe "nicht darum, wie reif diese Länder sind, sondern wie reif die EU ist", betonte Leitl.
Die EU benötige zunächst eine neue Verfassung, über die derzeit noch heftig verhandelt wird. Außerdem gehe es um eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und eine einheitliche Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik.
"Erst wenn wir hier ein stabiles Fundament haben, sind wir für eine weitere Runde gerüstet", so der Wirtschaftskammerpräsident. Bis dahin, meint er, solle die Stabilität durch "beste wirtschaftliche Kontakte" gewährleistet werden.