Sharon warnte unterdessen die Parteibasis vor einer Ablehnung des Plans bei dem bevorstehenden Mitglieder-Referendum am 2. Mai. Seine Parteifreunde könnten nicht gleichzeitig für ihn und gegen seinen Plan sein, sagte er im israelischen Rundfunk. Zudem wäre ein mehrheitliches Nein "der größtmögliche Sieg" für den palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat und die Terrororganisation Hamas, fügte Sharon hinzu. Von einem möglichen Rücktritt im Fall eines Scheiterns sprach er aber nicht.
Nahost-Konflikt
Umfragen: Likud-Mehrheit gegen Sharons Trennungsplan
Sharon warnt Parteimitglieder vor Ablehnung
Jerusalem - Die Mehrheit der Mitglieder des
rechtskonservativen Likud-Blocks des israelischen Regierungschefs
Ariel Sharon lehnt nach Umfrageergebnissen den "Trennungsplan" ab,
der auf die Räumung des Gaza-Streifens bei gleichzeitiger Annexion
von Teilen des Westjordanlandes hinausläuft. Nach einer im Auftrag
der Tageszeitung "Yediot Aharonot" durchgeführten Erhebung sind 47
Prozent der fast 200.000 Parteimitglieder gegen und nur 39 Prozent
für den Sharon-Plan, 14 Prozent sind noch unentschlossen. Nach einer
von der Zeitung "Maariv" veröffentlichten Umfrage sind 45 Prozent
dagegen, 42 dafür und 13 Prozent noch unentschlossen.
Wer große jüdische Siedlungsblöcke im Westjordanland und die
Unterstützung der USA für die Politik Israels erhalten wolle, müsse
für seinen Plan stimmen, hatte Sharon betont. US-Präsident George W.
Bush hatte bei seinem jüngsten Treffen mit Sharon in Washington seine
Zustimmung zu dem Vorhaben erklärt, was allgemein als radikale Wende
in der amerikanischen Nahost-Politik interpretiert worden ist. (APA)