Graz - Die Interpretation, dass "Emanzen" einen Wahlsieg Benita Ferrero-Waldner vereitelten, hätte bei Grete Schurz eine geharnischte Protestnote hervorgerufen. Nun aber ist Österreichs erste städtische Frauenbeauftragte in Pension, 70 Jahre alt und ein wenig leiser geworden. Ihr Engagement für Frauen reicht aber ohnehin für zwei Leben. Die studierte Psychologin Schurz machte sich als streitbare Frauenlobbyistin einen Namen. Sie leitete die Grazer Fraueninitiative, deren Finanzierung sie mit einem Sitzstreik vor dem Bürgermeisteramt durchsetzte. 1980 übernahm sie die Leitung des ersten "Frauenhauses", ab 1986 fungierte sie als erste heimische Frauenbeauftragte. In einer Feier wird Schurz heute eine von einem Grazer Künstlerinnenduo geschaffene "Superfrau" überreicht. (mue, DER STANDARD Printausgabe 29.4.2004)