Das Feuilleton war ernstlich enttäuscht.

Die Welt zum Beispiel fand die erste Folge von "Fear Factor" auf RTL "beinahe langweilig". Warum beinahe? Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" empfand sie als "wenig spektakulär". Mit dem Fahrrad vom Hochhaus in ein Netz hüpfen? Kleingetier rund um den Kandidatenkopf? Luft anhalten kopfüber im Swimmingpool? Alles irgendwie schon gehabt.

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Auch die "Frankfurter Rundschau"

mochte die Show "nicht sonderlich aufregen", die "Süddeutsche" ließe "Fear Factor" "mit ein paar kleinen Änderungen ohne Probleme auch im Kinderkanal laufen". Die tageszeitung verwies auf bescheidenen Zuspruch des TV-Publikums.

Man kann's den Kritikern aber auch wirklich schwer recht machen.

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Erst große Aufregung,

dass RTL das Format von NBC übernimmt. Das US-Network serviert seinen Kandidaten Schweinerektum und andere Köstlichkeiten, früher als RTL gleich zum TV-Dinner.

RTL schreckte zurück, wohl weil die Dschungelshow, obwohl Publikumsmagnet, durchaus mehr Werbeschaltungen vertragen hätte. Also schraubten die Kölner den Grauslichkeitsfaktor etwas zurück und verkauften "Fear Factor" als "Stuntshow"

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Aber keine Sorge:

Vielleicht wegen der enttäuschten Kritiker hat RTL laut rtl.de Folge drei auf diesen Donnerstag vorgezogen, darin werden Schafsaugen serviert. In den Sarg voller Spinnen kommen die Kandidaten also erst später. Bin gespannt, ob diese Form des TV-Dinners noch aufregen kann. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 29.4.2004)

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