Gipfeltreffen der Arabischen Liga
Nahost-Konflikt
Palästinensische Führung droht Israel mit Entzug der Anerkennung
Bei Anschlag auf Arafat wären auch Oslo-Abkommen hinfällig
Ramallah - Die palästinensische Führung wird bei
einem israelischen Angriff auf Präsident Yasser Arafat die
Anerkennung des Staates Israel widerrufen. Damit wären auch die
Oslo-Abkommen definitiv hinfällig. Außenminister Nabil Shaath
erklärte am Dienstag in Ramallah, sollte Arafat Leid zugefügt
werden, würden Palästinenser und Israelis in eine endlose Spirale der
Gewalt gezogen werden. Der israelische Regierungschef Ariel Sharon
hatte vergangene Woche erklärt, er fühle sich an frühere, von den USA geforderte
Garantien für die "physische Unversehrtheit" Arafats nicht mehr
gebunden, nachdem die israelische Armee bereits mehrere Führer der
radikalen Hamas-Bewegung "gezielt getötet" habe.
Sharon habe mit seinen Drohungen gegen Arafats Leben alle "roten
Linien" überschritten, sagte Präsidentenberater Ahmed Abdel Rahman am
Dienstag in Ramallah. "Präsident Arafats Leben ist in große Gefahr
geraten. Die gegenwärtige Situation erfordert so schnell wie mögliche
eine einheitliche palästinensische Haltung und Führung", meinte
Abdel Rahman. Mit Blickrichtung auf Selbstmordanschläge erklärte er: "Zugleich müssen alle Praktiken gestoppt werden, die Sharon einen Vorwand für einen Angriff auf Arafat geben
könnten." Außenminister Shaath sagte, die Drohungen gegen Arafat
sollten Thema des für Mai geplanten Gipfeltreffens der Arabischen
Liga in Tunesien sein. (APA/Reuters/AFP)