Wien - Der künftige Bundespräsident Heinz Fischer (S) ist überzeugt davon, eine gute Arbeitsbasis mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) zu haben. "Es soll sich kein Mensch in Österreich Sorgen machen, dass der künftige Bundespräsident und der Kanzler persönlich nicht miteinander können und daraus Schaden für das Land erwächst", sagt Fischer in der Dienstag-Ausgabe der "Kleinen Zeitung". "Ich sehe Voraussetzungen dafür, dass sich zwischen uns beiden ein belastbares Arbeitsverhältnis entwickelt."

Fischer kündigt in dem Interview auch an, dass er in seiner angestrebten überparteilichen Amtsführung auch mit seiner SPÖ den Konflikt nicht scheuen würde. "Es wird sicher auch Situationen geben, wo der Bundespräsident einen Standpunkt vertritt, mit dem die Sozialdemokratie nicht so glücklich ist." In diesem Zusammenhang erklärt Fischer auch, dass er den Satz von SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer, der bei der Siegesfeier von einem Denkzettel gegen die soziale Kälte der Regierung gesprochen hatte, "nicht beklatschen" werde, "weil ich meine eigene Sprache habe: Die Sprache des Bundespräsidenten."

Fischer wird Ferrero-Waldner einalden

In der Dienstag-Ausgabe des "Kurier" kündigt Fischer an, dass er seine erste Auslandsreise "selbstverständlich" mit Außenministerin Benita Ferrero-Waldner koordinieren werde. "Ich werde die Außenministerin herzlich dazu einladen. Es könnte sein, dass wir ein gutes Team werden."

Eine etwaige Umwandlung des Bundesheeres in eine Berufsheer wäre für Fischer kein Tabu, sonder "eine Sachfrage. Ich war lange Zeit Anhänger der Wehrpflicht, aber wenn die Kommission gravierende Argumente auf den Tisch legt, dann sollte man das ernst nehmen." (APA)