Wien - In der FPÖ hat nach der Wahlniederlage der von den
Freiheitlichen offen unterstützten ÖVP-Kandidatin Benita
Ferrero-Waldner eine Debatte über die Notwendigkeit des Amtes des
Bundespräsidenten eingesetzt. Vizekanzler Hubert Gorbach sprach sich
im Radio-Mittagsjournal des ORF zwar weiterhin für das Schweizer
Modell eines Rotationsprinzips durch Minister aus, wandte sich aber
gegen eine Abschaffung des Amtes: "So weit würde ich nicht gehen".
Eine Vertretung nach außen sei erforderlich, "ich denke eher an etwas
Kostengünstigeres".
Haider: abschaffen
Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (F), der zuletzt offen
gesagt hatte, er werde Ferrero-Waldner als
Bundespräsidentschaftskandidatin wählen, glaubt jetzt wieder, dass
man das Amt des Staatsoberhauptes "überhaupt nicht mehr bräuchte.
Diese Funktion könnte aufgeteilt werden zwischen dem
Parlamentspräsidium und dem Bundeskanzler".
Seine Schwester, die geschäftsführende Parteiobfrau Ursula
Haubner, dagegen meinte, es gehe "gar nicht so sehr darum, das Amt
abzuschaffen, sondern wie kann das Amt ausgeübt werden, dass der
Bürger wieder gerne zur Wahl geht". (APA)