Börsengang fix
Nach monatelangen Spekulationen scheint jetzt der Börsengang fix zu sein: Google habe dafür die beiden größten US-Investmentbanken Credit Suisse First Boston (CSFB) und Morgan Stanley beauftragt, berichtete das Wall Street Journal am Montag. Den beiden Banken winken hundert Millionen US-Dollar (85 Mio. Euro) an Gebühren für die Abwicklung des IPO, eines der größten der Geschichte.
Startsignal für eine Dotcom-2-Ära
Der Börsengang von Google könnte das Startsignal für eine Dotcom-2-Ära werden, dem weitere Technologieunternehmen folgen. Über Nacht würde aus einem Unternehmen, das vor einem Jahrzehnt noch nicht einmal existierte, ein Konzern mit erwartetem Marktwert von 25 Mrd. Dollar werden - in einer Liga mit Ebay (54 Mrd. Dollar), Yahoo (38 Mrd. Dollar) und Amazon (20 Mrd. Dollar) und wertvoller als der Sporthersteller Nike oder der Rüstungskonzern Lockheed Martin.
So sehr der Enthusiasmus von Wall Street an die Euphorie der späten 90er-Jahre erinnert, die im Crash endete - es gibt auch substanzielle Unterschiede. Google ist bereits ein profitables Unternehmen, das als Nummer eins unter den Suchdiensten im Internet seinen Wert bereits bewiesen hat. Das IPO würde den strengeren Regeln unterliegen, mit denen die Börsenaufsicht auf die Skandale der Börsenblase reagiert hatte.
Noch in dieser Woche
Die Bekanntgabe des IPO wird jedenfalls noch diese Woche erwartet, aufgrund einer von den neuen Börsenregeln gesetzten Frist. Demnach müssen nämlich auch Unternehmen im Privatbesitz mit mehr als 500 Anteilseignern und Bilanzaktiva von über zehn Mio. Dollar ihre Geschäftszahlen veröffentlichen. Google hat aufgrund der Aktienoptionen für seine rund 1000 Mitarbeiter diese Grenze überschritten und wird den Anlass zur Bekanntgabe des IPO nützen, wird erwartet.