Wien - Mit dem Sieg von Heinz Fischer (S) bei den
Bundespräsidentenwahlen werde eine "neue Ära in der Hofburg
eingeleitet", erklärte der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann Josef Cap
im ORF-Fernsehen. Die Behauptung der ÖVP, dass deren Kandidatin
Benita Ferrero-Waldner eine Aufholjagd hingelegt habe, weil sie
anfangs 15 Prozent zurückgelegen sei, wies Cap als unwahr zurück.
Aber der Jubel in der ÖVP-Zentrale freue ihn, denn offenbar seien die
Anhänger der Volkspartei vom Fischer-Sieg begeistert.
"Tolles Ergebnis"
Cap sieht im Sieg Fischers auch eine Abstimmung über die
Regierungspolitik. Man könne nicht so tun, als ob Ferrero-Waldner
nicht auch die Kandidatin von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V)
gewesen sei und Repräsentantin seiner Regierung und seiner Politik.
"Und mehr als 52 Prozent für Fischer sind kein knappes Ergebnis, das
ist ein tolles Ergebnis, ein Signal, das über den Tag hinausreicht".
Cap betonte, er wolle nicht Fischer als Zweiter
Nationalratspräsident folgen. "Das ist kein Job für mich. Ich möchte
sehr gerne weiter Klubobmann bleiben. Ich hoffe, es wird eine Frau".
Ob Barbara Prammer dabei im Spiel sei? - Cap: "Prammer hat sicher
sehr gute Chancen". Es gebe in der SPÖ sehr viele qualifizierte gute
Frauen: "Es wird mit Sicherheit eine Frau werden". (APA)