Amman - Der jordanische Anwalt Mohammad Rashdan ist nach eigenen Angaben der Ehefrau Saddam Husseins mit dessen Verteidigung beauftragt worden. Er habe jedoch von der US-Zivilverwaltung keine Reaktion auf seine Anträge erhalten, den früheren irakischen Staatschef zu treffen, erklärte Rashdan am Sonntag. Mitarbeiter der von den USA eingesetzten irakischen Übergangsverwaltung erklären, für die Verteidigung Saddam Husseins in einem Prozess sei noch kein Anwalt ernannt worden.

Sollte er den Ex-Präsidenten tatsächlich verteidigen, werde er die Legitimität der irakischen Verfassung unter Saddam Hussein hervorheben, der der legitime Präsident des Landes sei, sagte Raschdan. Die neue Verfassung sei dagegen während der Besatzung Iraks entstanden und könne deswegen nicht anerkannt werden. "Daher sind die Richter und das Gericht, die Saddam Hussein den Prozess machen, illegitim."

Nationalist

Rashdan ist in Jordanien als Nationalist mit Verbindungen zur Baath-Partei des gestürzten Machthabers bekannt. In den vergangenen Monaten habe er von rund 1.500 Anwälten aus der gesamten arabischen Welt sowie aus Frankreich, der Schweiz und Großbritannien gehört, die bei der Verteidigung Saddam Husseins helfen wollten. Der französische Anwalt Jacques Verges, der den Ex-Präsidenten nach eigenen Angaben im Auftrag von dessen Familie vertritt, sei nicht darunter gewesen.

Saddam Hussein wurde nach US-Angaben am 13. Dezember von US-Soldaten gefasst. Seither wird er an einem unbekannten Ort festgehalten. Ein Termin für seinen Prozess steht noch nicht fest. (APA/AP)