Klagenfurt - Sozialminister Herbert Haupt hat dem Kärntner Landeshauptmann wieder einmal den Vortritt gelassen. Und so war es Jörg Haider, der am Freitag erste Details der Pensionsregelung für die so genannten "Hackler" verkündete. Der Entwurf für eine diesbezügliche Verordnung von Sozialminister Haupt soll jetzt in Begutachtung gehen.

Demnach dürfen Schwerarbeiter ohne Abstriche in Pension gehen, wenn sie mehr als die Hälfte der Beitragsmonate erworben haben. Und zwar Frauen ab 55 und Männer ab 60. Voraussetzung ist, dass sie eine belastende und gesundheitsgefährdende Tätigkeit ausüben. Welche Bandbreite an Berufen letztendlich darunter fallen werde, müsse im Zuge der Begutachtung noch ausdiskutiert werden, sagte Haider. Es werde sicherlich noch zu einer Erweiterung kommen, etwa für den öffentlichen Dienst und hier speziell für die Exekutive, erklärte Haupt, der von Haider Lob für den Entwurf erntete: "Das ist eine gute Lösung."

Das sehen die Grünen anders. Sozialsprecher Karl Öllinger warf der FPÖ und Haider Wortbruch vor. Noch im Oktober habe Haider versprochen, dass Menschen mit schwerer Arbeit wie Bau- und Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen mit 55 in Pension gehen können, erinnerte Öllinger, nun sei "das alles vergessen". (stein/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24./25.4.2004)