Die größte Partei des griechischen Teils Zyperns, die kommunistische AKEL, rief Talat auf, ihre ablehnende Haltung zum UN-Wiedervereinigungsplan zu revidieren. Die AKEL hatte zuvor zur Ablehnung des UN-Plans aufgerufen, da ihre Forderung nach Sicherheitsgarantien nicht vom UN-Sicherheitsrat erfüllt worden sei. Eine UN-Resolution zu Zypern scheiterte am Mittwoch am Veto Russlands.
Europa
Talat ruft zu "Ja" bei Referendum auf
"Letzter Aufruf" des türkisch-zypriotischen Regierungschefs an Insel-Griechen
Nikosia - Zwei Tage vor den Referenden über die
Wiedervereinigung Zyperns hat der türkisch-zypriotische
Regierungschef Mehmet Ali Talat die Bewohner des griechischen
Inselteils zu einem "Ja" aufgerufen. Die Lösung des Zypern-Problems
hänge von einer "positiven" Haltung bei den Volksabstimmungen ab,
sagte Talat am Donnerstag in Nikosia der türkisch-zypriotischen
Nachrichtenagentur TAK zufolge. Die sei sein "letzter Aufruf" an die
griechischen Zyprioten. "Ich möchte, dass sie wissen, dass wir es mit
dem Frieden ernst meinen und sie uns vertrauen können." Rund 4000
Befürworter und Gegner demonstrierten am Abend in verschiedenen
Teilen Nikosias.
Umfragen prognostizieren für die Volksabstimmungen am Samstag eine
klare Ablehnung im südlichen Inselteil, während die türkischen
Zyprioten den UN-Plan gegen den Widerstand von Volksgruppenführer
Rauf Denktas mehrheitlich unterstützen. Zypern wird unabhängig vom
Ausgang der Volksentscheide am 1. Mai Mitglied der Europäischen
Union, bei einem Nein in einem der Landesteile würde der Beitritt
allerdings im türkischen Norden, der international nur von der Türkei
anerkannten "Türkischen Republik Nordzypern", rechtlich nicht
wirksam. (APA)