GAK hatte auch im Cup keine Probleme mit Rapid.

Wien - Vier Tage vor dem vielleicht vorentscheidenden Gipfeltreffen in der T-Mobile-Bundesliga mit Austria Memphis Magna hat auch Liebherr GAK die Chance auf das Fußball-Double gewahrt. Obwohl "nur" fast mit der zweiten Garnitur angetreten, zogen die Grazer am Mittwoch durch das 3:1 über Rapid als letzter Verein ins Stiegl-Cup-Semifinale ein. Dort trifft der GAK in zwei Wochen daheim auf Erstligist SV Ried und Austria in Graz auf Sturm. Die Grünweißen müssen hingegen auf ihren ersten Titel seit 1996 (Meister) weiter warten.

GAK auch mit zweiter Garnitur zweikampfstark

Neben ÖFB-Teamchef Hans Krankl, der am Donnerstag den Kader für das Luxemburg-Länderspiel (28. April in Innsbruck) bekannt gab, befand sich auch das violette Duo Günter Kronsteiner und Lars Söndergaard als interessierte Kiebitze unter den 9.200 Zuschauern im Hanappi-Stadion. Sie alle sahen, dass den Rotjacken, die ohne Aufhauser, Kollmann, Sionko, Pogatetz, Bazina, Pötscher und Dollinger begonnen hatten, auch ihr "zweiter Anzug" gut passt.

"Eine Mannschaft"

Die Räume eng machend, taktisch blendend eingestellt, clever und diszipliniert agierend, ließen die Gäste den Hausherren kaum Chancen. "Wir sind nicht nur elf Spieler, sondern eine Mannschaft, das macht uns so stark. Kompliment an jene, die heute zum Einsatz kamen", stellte Walter Schachner zufrieden fest. Der GAK-Coach mit violetter Vergangenheit sprach auch von einem "riesigen Schritt zu unserem Ziel, wir wollen schließlich ja auch den Cup gewinnen."

Super-Kader und kleine Maus

Martin Amerhauser meinte: "Einige haben gedacht, wir bereiten uns nur auf die Austria vor. Auch wenn nicht alle gespielt haben, sah man, dass wir über einen Super-Kader verfügen." Und Routinier Didi Ramusch, der noch am Vormittag das Freistoß-Tor zur 2:1-Führung geübt hatte, fügte hinzu: "Dieser Erfolg gibt uns zusätzliches Selbstvertrauen für Sonntag in Favoriten." Kapitän Toni Ehmann tritt dennoch auf die Euphorie-Bremse und stellte fest: "Im Vergleich mit Austria sind wir dennoch eine kleine Maus."

Klares Elferfoul ohne Konsequenzen

Im Lager der Verlierer war die Aufregung über die 53. Minute beim Stand von 1:2 besonders groß, weil die Rapidler ein Vergehen von Standfest an Kapitän Steffen Hofmann gesehen hatten. "Das war Elfer, ich wurde am Fuß getroffen", erzählte der nicht ganz fit angetretene Deutsche, der nach den "Gegentoren, die zum schlechtesten Zeitpunkt gefallen" waren, noch größere körperliche und vor allem seelische Schmerzen spürte. "Schade, die Mannschaft hat gut gekämpft."

Plautz ohne Durchblick

Auch noch eine zweite Szene erregte die grünweißen Gemüter, als Hofmann von Ehmann im Gesicht getroffen wurde. Josef Hickersberger erfuhr später von Schiedsrichter Konrad Plautz, dass dieser beide Situationen nicht gesehen hätte. Und zum Cup-KO erklärte der Rapid-Coach, der auf die baldige Rückkehr der Verletzten Payer, Prisc und Ivanschitz hofft: "Eine Option auf den Europacup haben wir verspielt, daher müssen wir uns jetzt voll und ganz auf den Kampf um den dritten Tabellenplatz konzentrieren." (APA)