Wien - Die Kosovo-Unruhen im vergangenen März, bei denen Dutzende Menschen getötet wurden, hätten ohne die "einseitige" und "sensationalistische" Berichterstattung in den örtlichen Medien vielleicht vermieden werden können. Das geht aus einem Bericht hervor, den Miklos Haraszti, der Medienbeauftragte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), laut einer Aussendung am Donnerstag präsentierte.

"Ausgleichende Stimmen" fehlten

Haraszti beklagte insbesondere das "tragische Fehlen von ausgleichenden Stimmen" in den Medien der mehrheitlich von Albanern bewohnten südserbischen Provinz während der Tage der Unruhen. "Einseitigkeit, Emotionalität, Unverantwortlichkeit und falsch verstandener Patriotismus" besonders der elektronischen Medien hätten den Konflikt zwischen Albanern und Serben noch verstärkt.

Der OSZE-Medienbeauftragte kritisierte vor allem die Berichterstattung über das Ertrinken einer Gruppe von albanischen Kindern am 16. März, das als ethnisch motivierter Mord dargestellt worden sei. Dieser Vorfall war der direkte Auslöser für die Zusammenstöße gewesen. (APA)