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Das Hauptquartier der Sicherheitsdienste, vor dem die Autobombe detonierte, ist laut TV-Berichten teilweise eingestürzt.

Foto: REUTERS/SAUDI STATE TELEVISION via Reuters TV

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In dem Gebäude brach ein Feuer aus. Mehr als 20 Rettungswagen eilten zum Ort des Anschlags.

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Riad - Bei einem Selbstmordanschlag auf die Polizeizentrale in der saudiarabischen Hauptstadt Riad sind am Mittwoch vier Personen getötet worden. Weitere 148 Menschen wurden verletzt, wie Krankenhausmitarbeiter berichteten. Nach Angaben des Innenministeriums versuchte ein Attentäter mit seinem Wagen in das Gebäude im Regierungsviertel zu rasen. 30 Meter vor dem Eingangstor sei das Fahrzeug explodiert. Mindestens ein Attentäter sowie ein Beamter seien unter den Opfern, sagte ein Polizeibeamter.

USA warnten

Erst vergangene Woche hatten die USA vor Terroranschlägen gewarnt und alle US-Bürger zum Verlassen Saudiarabiens aufgerufen sowie das abkömmliche Botschaftspersonal aus dem Königreich abgezogen. Vor einem Monat war im Internet eine Erklärung von El Kaida aufgetaucht, in der saudiarabische Polizisten und Geheimdienstmitarbeiter wegen ihres harten Vorgehens gegen mutmaßliche Terroristen zu Anschlagszielen erklärt wurden.

Das Innenministerium äußerte sich zunächst nicht zu möglichen Tätern. In einer knappen Erklärung war von nur einer Autobombe die Rede. Zuvor sagte ein Polizist, zwei vor dem Gebäude geparkte Wagen seien explodiert. Mehrere verkohlte Leichen seien geborgen worden, auch der Direktor der Verkehrsbehörde sei bei dem Anschlag getötet worden. Kronprinz Abdullah besuchte am Nachmittag einige der Verletzten im Krankenhaus. Auch drei Kinder wurden schwer verletzt.

Vergangene Woche hatten die saudiarabischen Behörden drei Geländewagen sicher gestellt, die mit insgesamt vier Tonnen Sprengstoff beladen waren. Die Fahrzeuge waren offenbar von Terroristen nach einer Schießerei mit Sicherheitskräften in Riad stehen gelassen worden.

Weitere mit Sprengstoff beladene Autos sichergestellt Nach dem Selbstmordanschlag in Riad hat die saudiarabische Polizei einem Regierungsvertreter zufolge mehrere mit Sprengstoff beladene Autos im näheren Umkreis sichergestellt. Der Terroranschlag scheine auf das Konto einer El-Kaida-Zelle zu gehen, erklärte der saudiarabische Regierungsbeamte vor Journalisten in Washington.

Das Innenministerium in Riad sprach am Mittwochabend neben dem Attentäter von mindestens vier Toten und 148 Verletzten, wie die amtliche Nachrichtenagentur SPA berichtete. Krankenhäuser berichteten von neun Opfern und mindestens 125 Verletzten. Der Anschlag wurde am Mittwoch vor einer Polizeizentrale in der saudiarabischen Hauptstadt verübt.

El-Haramain-Brigaden übernehmen Verantwortung

Eine Extremisten-Gruppe aus Saudiarabien hat die Verantwortung für den Autobombenanschlag in Riad übernommen, bei dem am Mittwoch mindestens vier Menschen getötet und 148 verletzt worden waren.

Ein Bekennerschreiben der sich El-Haramain-Brigaden nennenden Gruppe wurde auf mindesten zwei islamischen Internet-Seiten veröffentlicht. Demnach sollten mit dem Anschlag saudiarabische Sicherheits- und Anti-Terror-Einheiten getroffen werden. Durch die Explosion wurde ein sechsstöckiges Gebäude fast völlig zerstört, in dem nach offiziellen Angaben Sicherheitskräfte untergebracht waren.

Saudiarabien kämpft mit einer Gewalt-Welle islamistischer Terroristen, die mit der El-Kaida-Organisation des im Land geborenen Osama bin Laden in Verbindung gebracht werden. (APA/Reuters/AFP/AP/dpa)