Wien - "Niemandsland" ist nicht nur Thema der ersten Ausstellung im Wiener Künstlerhaus nach der "durch die finanzielle Situation erzwungenen Pause" so Präsident Manfred Nehrer, sondern auch "programmatisch für die Stellung des Hauses als privater Verein" wie Geschäftsführer Peter Bogner meinte.

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Jochen Taar: Art protects you

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Mit "Modellen für den öffentlichen Raum" aus Architektur, Film und bildender Kunst nähert sich die Ausstellung im Obergeschoss, die heute Abend eröffnet wird, einer Alltagskultur, in der "Kunst aus dem öffentlichen Raum nahezu verdrängt ist" (Nehrer).

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Sabine Bitter/Helmut Weber: Super Citizen

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Wie Kuratorin Henny Liebhart-Ulm betonte, thematisiert die Schau nicht Kunst im öffentlichen Raum, sondern den öffentlichen Raum selbst. Die präsentierten Arbeiten sind großteils speziell für die Ausstellung entstanden und interpretieren "Niemandsland" ganz unterschiedlich.

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Charles Kaltenbacher: Windhund

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Die Architekten von BWM etwa versuchten das Unmögliche: "Rettet das Niemandsland" heißt ihr Projekt, für das sie ein Stück unbeachteten öffentlichen Raum, eine Grasfläche, ins Künstlerhaus schafften. Durch die Ausstellung aber verschwinde das Niemandsland, denn sein Kennzeichen sei das Fehlen von Aufmerksamkeit.

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BWM: Retten wir das Niemandsland

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Bringen BWM den öffentlichen Raum ins Künstlerhaus, so interveniert Leopold Kessler außerhalb des Ausstellungsraums. Durch ein kleines Kästchen im Abseits einer Straßenbahnhaltestelle, das die Lautsprecher der Wiener Linien anzapft, kann jeder Ansagen über die offiziellen Lautsprecher schicken.

Auch Autofahrern begegnet die Ausstellung am Karlsplatz. Statt zu einer Autobahn leitet ein großes blau-weißes Schild über der Straße ins Künstlerhaus.

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SPAN: Nach Ihnen

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Noch nicht realisiert ist die Rückkehr des Denkmals "Leiden der 6. Armee", die pode bal anstrebt. Am Schwarzenbergplatz, in unmittelbarer Umgebung des Russendenkmals, wollen sie das Denkmal, das Architekt Wilhelm Holzbauer für die russische Stadt Wolgograd entworfen hat, aufstellen. Entwürfe dafür sind im Künstlerhaus ausgestellt.

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son:DA: 220 Watt um sonst, freistrom im freiraum

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Mit seinem Standort am Karlsplatz sei das Künstlerhaus selbst "zum Teil in einem Niemandsland", wie Nehrer meinte. Mit der neu aufgenommenen Ausstellungstätigkeit wolle man eine "Lücke in Wien" mit "Alltagskultur und Neuen Medien" füllen.

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heri&salli: ZEIT.PUNKT, der räumliche moment einer möglichkeit

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"Niemandsland" führt die "Vernetzung von Themen und Szenen", wie Bogner eine Stärke seines Hauses beschreibt, mit seiner Vielzahl der nebeneinander vertretenen Herangehensweisen an das Thema öffentlicher Raum exemplarisch vor. (APA)

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Assocreation: Fluglinie

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"Niemandsland. Modelle für den öffentlichen Raum"
vom 21. April bis 13. Juni
im Obergeschoss des Künstlerhauses
Karlsplatz 5, 1010 Wien
Tel. 01/ 587 96 63

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Barbara Holub: Bein hoch

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