- 20. Juni 2000: Eine langfristige Beitrittsperspektive stellt die
EU beim Gipfel im portugiesischen Santa Maria de Feira neben
Slowenien erstmals auch Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien
in Aussicht.
- 24. November 2000: Die EU erklärt bei einem Gipfel in Zagreb
Kroatien, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und die
Bundesrepublik Jugoslawien (heute: Serbien-Montenegro) zu
potenziellen Beitrittskandidaten. Mit Kroatien werden Verhandlungen
über ein Stabilitäts- und Assoziationsabkommen eröffnet.
- 14. Mai 2001: Die EU-Außenminister unterzeichnen ein
Stabilisierungs- und Assoziationsabkommen mit Kroatien.
Großbritannien und die Niederlande weigern sich bis heute aber, das
Abkommen zu ratifizieren, weil sie die Zusammenarbeit Zagrebs mit dem
Haager Tribunal nicht hinreichend erfüllt sehen.
- 21. Februar 2003: Kroatien stellt offiziell den Antrag auf
EU-Mitgliedschaft. Der sozialdemokratische Regierungschef Ivica Racan
erklärt das Ziel des Landes, die Verhandlungen 2004 zu beginnen, bis
Ende 2006 abzuschließen und im Jahr 2007 beizutreten.
- 10. Juli 2003: EU-Kommissionspräsident Romano Prodi übergibt der
kroatischen Regierung einen Katalog von 2.500 Fragen, die Aufschluss
über die Beitrittsreife des Landes geben sollen.
- 21. Juni 2003: Die EU sagt den Westbalkan-Ländern Kroatien,
Serbien-Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Albaniens auf
dem Gipfel von Thessaloniki eine "unumkehrbare" Beitrittsperspektive
zu. Zieldaten werden keine genannt, dafür verlangt die EU weitere
Reformen.
- 23. November 2003: Aus den kroatischen Parlamentswahlen geht die
national-konservative HDZ (Kroatische Demokratische Gemeinschaft) als
Siegerin hervor. Der neue Ministerpräsident Ivo Sanader bekräftigt
den Willen Zagrebs, 2007 der Union beizutreten. Er bekennt sich zur
Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal und weiteren Reformen.
- 11. Februar 2004: Die Chefanklägerin des Haager Tribunals, Carla
Del Ponte sagt bei einem Treffen mit dem EU-Außenbeauftragten Javier
Solana in Brüssel, dass sie davon ausgehe, dass sich der vor dem
UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag angeklagte kroatische
General Ante Gotovina in Kroatien verstecke.
- 25. Februar 2004: EU-Kommissionspräsident Romano Prodi lobt bei
einem Brüssel-Besuch von Staatspräsident Stjepan Mesic die
"Fortschritte" Kroatiens in der Zusammenarbeit mit dem Haager
Tribunal.
- 20. April 2004: Grünes Licht der EU-Kommission für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen erwartet. Nach Medienberichten bestätigt Del Ponte Kroatien die Bereitschaft zur aktiven Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal.
EU
Kroatiens Weg in die EU
Beitrittsantrag im Februar des Vorjahres - Kooperation mit Den Haag zentrale Frage
Brüssel - Kroatien ist nach Slowenien, das am 1. Mai der EU
beitritt, der am weitesten fortgeschrittene Nachfolgestaat des
früheren Jugoslawien auf dem Weg nach Europa. Sollten die EU-Staats-
und Regierungschefs im Juni der erwarteten positiven Stellungnahme
der EU-Kommission folgen, könnten die Beitrittsverhandlungen noch
gegen Jahresende aufgenommen werden und Kroatien könnte 2007
gemeinsam mit Rumänien und Bulgarien der EU beitreten. Im Folgenden
ein Überblick über die bisherigen Stationen des Landes auf dem Weg in
die EU.
(APA)