Noch am Freitag hatte Gatilow den Standpunkt vertreten, eine Sicherheitsratserklärung vom 31. März sei ausreichend, in der die Unterstützung der Ermittlungen zugesagt wurde. Ein Treffen Annans mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow sowie intensive Konsultationen des deutschen Ratspräsidenten Gunter Pleuger führten offenbar den Sinneswandel herbei. "Wir sind auf einem guten Weg", sagte Pleuger am Montag.
Irak
Russland nicht mehr gegen Öl-für-Lebensmittel-Untersuchung
"Es wird eine Resolution geben"
New York - Die von UN-Generalsekretär Kofi Annan
gewünschte umfassende Untersuchung von Korruptionsvorwürfen beim
irakischen Öl-für-Lebensmittelprogramm wird nicht mehr von Russland
blockiert. "Es wird eine Resolution geben", sagte der
stellvertretende russische UN-Botschafter Gennadi Gatilow am Montag
in New York. Mit Ausnahme Russlands hatten sich alle
Sicherheitsratsmitglieder für die Untersuchung ausgesprochen. Der als
Leiter vorgesehene frühere US-Notenbankchef Paul Volcker besteht
Diplomaten auf eine Resolution für seinen Auftrag.
Das Öl-für-Lebensmittel-Programm gestattete es der Regierung von
Saddam Hussein ab 1996, sich Devisen für die Anschaffung humanitärer
Güter für die unter den UN-Sanktionen leidenden Bevölkerung zu
beschaffen. Im vergangenen Jänner veröffentlichte die irakische
Zeitung "El Mada" eine Liste mit 270 Namen früherer
Regierungsbeamter, Aktivisten und Journalisten aus 46 Ländern, die
verdächtigt werden, von den Verkäufen profitiert zu haben. (APA)