Bern - Im Streit über die Rückgabe der in der Schweiz noch blockierten Dollar-Millionen von Ex-Präsident Sani Abacha hat Nigeria einen Teilerfolg erzielt. Das Land erhielt zunächst 50 Millionen Dollar (41,9 Mill. Euro) zurück, teilte das Schweizer Bundesamt für Justiz in Bern am Montag mit. Dies sei das Ergebnis einer gütlichen Einigung zwischen der Regierung Nigerias und einem namentlich nicht genannten Mitglied der Abacha-Familie. Gegen dieses Mitglied seien die Ermittlungen im Gegenzug eingestellt worden. Über die restliche Summe von noch rund 500 Millionen Dollar solle noch in diesem Jahr entschieden werden. "Eingeständnis" Die freigegebenen Gelder wurden an die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zu Gunsten des afrikanischen Landes überwiesen. Der Anwalt der nigerianischen Regierung wertete die Einigung als ein Eingeständnis, dass es sich nicht um rechtmäßig erworbene Gelder handelte. Er rechne nun mit einem baldigen Beschluss über die Restsumme. Der größte Teil befindet sich nach seiner Darstellung bei den beiden Abacha-Söhnen Mohamed und Abba, die 2002 einen Vergleich abgelehnt hatten. Richterliches Urteil Der Familie des 1998 verstorbenen Diktators wird vorgeworfen, die nigerianische Zentralbank zwischen 1993 und 1998 um rund 2,2 Milliarden Dollar Euro betrogen zu haben. Die nigerianischen Behörden lasten den Betroffenen Diebstahl, Veruntreuung, Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation und Geldwäscherei an. Im Dezember des vergangenen Jahres hatte die Schweiz bereits 85 Millionen Dollar an Nigeria zurückgegeben. Das war jedoch die Folge eines richterlichen Urteils gewesen. (APA/dpa)