Wien- Trotz des im vergangenen Herbst vereinbarten
Sparpakets steigen die Ausgaben für Medikamente weiter an. Wie der
Hauptverband der Sozialversicherungsträger am Montag auf Anfrage der
APA mitteilte, sind die Medikamentenkosten im Vorjahr laut
vorläufigen Zahlen um 150 Millionen auf 2,346 Milliarden Euro
gestiegen. Laut Prognose sind für heuer und das nächste Jahr weitere
Steigerungen zu erwarten.
Der Vizepräsident des Hauptverbandes der
Sozialversicherungsträger, Martin Gleitsmann, hatte zuletzt in einem
Schreiben an Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V)
Einsparungen bei den Medikamentenkosten abgelehnt. Es dürfen bei der
"Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen bis 2006 keine weiteren
Belastungen zu Lasten der Pharmawirtschaft erfolgen", meinte der
Wirtschaftskammer-Vertreter in dem Schreiben.
Die Kosten für Medikamente steigen aber weiter an. Trotz des
vereinbarten Sparpakets ist laut Prognose für heuer mit einer
Steigerung um 74 Mio. Euro auf 2,420 Mrd. Euro und für 2005 um
weitere 135 Mio. Euro auf 2,555 Mrd. Euro zu rechnen.
In diesen Zahlen des Hauptverbandes berücksichtigt ist bereits das
im vergangenen Herbst vereinbarte Medikamentensparpaket, das an die
130 Mill. Euro pro Jahr bringen soll. Rauch-Kallat hatte mit dem
pharmazeutischen Großhandel und den Apotheken Einsparungen von rund
50 Mio. Euro und mit der Industrie von bis zu 80 Mio. Euro
vereinbart. Letzteres enthält auch die Förderung der Verwendung von
so genannten Generika, also wirkstoffgleicher, aber nach Ablauf des
Patentschutzes billigerer Medikamenten. (APA)