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Die ehemalige freiheitliche Infrastrukturministerin Monika Forstinger sammelte rund 70 Frauen hinter sich.

Foto: APA/Roland Schlager
Wien - ÖVP-Präsidentschaftskandidatin Ferrero-Waldner bekommt prominente Unterstützung. Die frühere freiheitliche Infrastrukturministerin Forstinger hat eine überparteiliche Frauen- Plattform für die Wahl der Außenministerin zum Staatsoberhaupt gegründet. Auch das reguläre Personenkomitee von Ferrero-Waldner erhält Unterstützung: Renate Haupt, die Ehefrau von Sozialminister Herbert Haupt, trat nach der TV-Konfrontation "spontan" dem Personenkomitee bei; laut ORF auch Claudia Haider, die Ehefrau des Kärntner Landeshauptmanns.

Forstingers Liste will aber überparteilich sein: Forstinger betont dazu, es seien ganz bewusst keine Funktionärinnen auf die Liste genommen worden. Bisher haben sich mehr als 70 Frauen der Initiative angeschlossen - vor allem Bekannte Forstingers, politische Prominenz fehlt. Allerdings habe sie als FPÖ-Mitglied sehr wohl die geschäftsführende FPÖ-Obfrau Haubner informiert, weil sie nie Alleingänge ohne Absprache mit der Partei mache. Die Unterstützerinnen rekrutierten sich jedenfalls aus verschiedensten politischen Gruppen. Idee nach Ferrero-Waldner-Auftritt

Wie Forstinger betonte, erfülle Ferrero-Waldner voll und ganz das Anforderungsprofil für das Amt. Die Idee zu der Initiative sei ihr bei einem Auftritt Ferrero- Waldners bei den freiheitlichen Frauen gekommen, berichtete Forstinger. Dort habe die Außenministerin klar gemacht, dass ihr Unabhängigkeit das zentrale Thema sei und sie sich für Frauenanliegen einsetzen wolle. Und sie kenne "Benita" als Kollegin und wisse, was sie für ein Engagement und für eine Dynamik habe. Daher sei sie sicher, dass Ferrero-Waldner ihre im Wahlkampf gegebenen Versprechen auch einhalten werde.

Prammer: FPÖ-Plattform "konservatives Netzwerk"

Durch die so genannte "Frauen-Plattform" der Ex-FPÖ-Ministerin Monika Forstinger zur Unterstützung der ÖVP-Präsidentschaftskandidatin Benita Ferrero-Waldner werde "einmal mehr der konservative Zugang Ferrero-Waldners zu Frauen und Frauenpolitik dokumentiert", meinte SPÖ-Frauenvorsitzende Barbara Prammer am Samstag im SPÖ-Pressedienst. Sowohl Ferrero als auch Forstinger seien frauenpolitisch unglaubwürdig.

Die FPÖ-Plattform sei ein "Netzwerk von gut Situierten gebildet, die aber, wie sie in den letzten Jahren hinlänglich bewiesen haben, blind sind für die wahren Probleme und Anliegen der großen Mehrheit der Frauen". Forstinger habe sich bisher nicht positiv in der Förderung der Frauen hervorgetan. Vielmehr bleibe sie "vor allem durch ihr sachpolitisches Scheitern, durch hohe Spesen und durch eigenartige Bekleidungsvorschriften für weibliche Kabinettsmitglieder in Erinnerung".

Bleckmann begrüßt Forstinger-Plattform

FPÖ-Generalsekretärin Magda Bleckmann begrüßte am Samstag die Bildung der Unterstützungs-Plattform für ÖVP-Präsidentschaftskandidatin Benita Ferrero-Waldner durch Ex-FPÖ-Ministerin Monika Forstinger. Die Kritik von SPÖ-Frauenvorsitzender Barbara Prammer wies Bleckmann in einer Aussendung zurück. Sie sprach von "unqualifizierten Angriffen, die der Sache der Frauen nicht gerade nützen".

Die Plattform "Frauen in Verantwortung" sei ein deutliches Signal an alle Frauen, "dass es mehr und mehr gelingen muss, Parteidenken hintanzustellen, um gemeinsam Ziele zu erreichen und die berechtigten und wichtigen Anliegen von Frauen zu verdeutlichen", meinte Bleckmann.

Auch die Wiener FPÖ-Stadträtin Karin Landauer begrüßte die Forstinger-Initiative. "Die Zeit ist jedenfalls reif für eine Frau an der Spitze des Staates", erklärte sie in einer Aussendung. (APA/Red)