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US-Soldaten patrollieren nahe der südafghanischen Stadt Kandahar. In Zukunft sollen es um 2.000 Mann mehr werden.

Foto: APA/EPA/Olivier Matthys
Kabul - Die USA haben ihre Truppenstärke in Afghanistan erhöht und bereiten eine neue Offensive gegen islamische Extremisten im Süden des Landes vor. Die rund 11.500 Soldaten zählende Truppe werde um 2.000 Soldaten aufgestockt, weil im Frühjahr stets verstärkt terroristische Aktionen stattfänden und der Termin der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen näher rücke, sagte US-Generalstabschef Richard Myers am Freitag während eines Kurzbesuchs in Kabul.

Angesichts der am 1. Mai anlaufenden Wählerregistrierungen "wäre es nicht verwunderlich, wenn diejenigen, die ein freies und demokratisches Afghanistan ablehnen, diesen Prozess stören wollen", fügte Myers hinzu. Mit der Truppenverstärkung reagiere Washington auf eine Anfrage des Kommandanten der US-Truppen in Afghanistan, David Barno.

2.000 neue Soldaten für Afghanistan

Die 2.000 zusätzlichen US-Soldaten würden derzeit in den Städten Kandahar im Süden und Tirin Kot im Südosten Afghanistans stationiert, sagte ein Mitarbeiter von Myers. Sie bereiteten sich auf neue Einsätze gegen radikalislamische Taliban-Kämpfer und El-Kaida-Mitglieder vor.

Myers lobte die jüngsten Einsätze der pakistanischen Armee gegen mutmaßliche Extremisten in den pakistanischen Stammesgebieten. "Die Arbeit der pakistanischen Armee in den Stammesgebieten, in denen sie nie zuvor im Einsatz war, war sehr nützlich. Ich denke, sie wird so weitermachen, und das ist eine sehr gute Sache."

Der US-Generalstabschef betonte, die USA würden ihre Suche nach dem Terroristenchef Osama bin Laden und dessen Gefolgsleuten intensiv fortsetzen. "Dazu setzen wir umfangreiche Mittel ein, und wir haben schon gute Arbeit geleistet." Die Führer von El Kaida könnten heute bereits nicht mehr so frei kommunizieren wie früher, sagte Myers. Er betonte, dass die Situation in Irak keinerlei Einfluss auf den Einsatz der US-Armee in Afghanistan habe: "Es gibt keine Veränderung."

Myers war vom Irak aus nach Afghanistan gereist. Er traf dort unter anderen US-Kommandeur Barno und den Chef der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF), den kanadischen General Rick Hillier. (APA/AFP)