Fortaleza ist eine junge und moderne Metropole mit einer durchaus schicken und jugendlichen Szene. Zumindest vor den Kulissen. Die Slums sind gut versteckt: rundum an den Hängen, die zum höhergelegenen Teil führen. Wer dort in einem der zahlreichen Lokale zu Gast ist, hat einen guten Blick über die Stadt, die Slums, die nur wenige Meter weiter am Abhang liegen, sieht man nicht. Frühmorgens an der Strandpromenade, wenn die Stadt erwacht und die Jogger ihre Kilometer entlang des Meeres machen, ziehen sich die Kinder, die die Nacht auf den Kaimauern verbracht haben, zurück. Der soziale Unterschied ist kraß und heftig.
Dennoch: Es gibt einen fantastischen, kilometerlangen Strand außerhalb von Fortaleza: Plaia de Futuro. Das Meer ist bacherlwarm, die hereinbrechenden Wellen sind gewaltig. Sich hier tragen zu lassen, ist wirklich ein Erlebnis, die starke Strömung allerdings nicht zu unterschätzen. Entlang des Strandes sind Buden aufgebaut, durchaus unterschiedlich ausgerichtet, für jede Art von Publikum oder Strandgast. Ruhig und gemütlich oder rege belebt und mit flotter Musik. Daß Brasilianer allerorten tanzen, ist bekannt. Und an die Art, wie brasilianische Frauen den Bikini tragen (wurde hier der sogenannte String-Tanga erfunden?), gewöhnt man sich auch.
Die Strandpromenade direkt in der Stadt hat gleichfalls ihren Reiz, hier lassen sich die schönen Menschen sehen. Die Lokale sind nett und gemütlich, zum Baden ist der Strand aber nur bedingt geeignet. Der nahe Hafen und die Strömung sorgen nicht für die allerbeste Wasserqualität, wie sie etwa am Plaia de Futuro vorherrscht. Dafür hat jedes Hotel einen eigenen Pool. Während direkt vor Fortaleza die Windsurfer unterwegs sind, regieren am Plaia de Futuro die Wellenreiter.
In der Stadt gibt es zahlreiche Lokale, auch Tanzschuppen für Bewegungsfreudige. Brasilianische Tanzpartner seien aber nur Fortgeschrittenen angeraten, hier wird wirklich getanzt, und das sehr flott. So etwas ähnliches wie Lambada. Und natürlich jede Menge Samba. Die Alternative: zuschauen oder essen gehen. Natürlich Fisch. Von Languste, Hummer, Shrimps über Krebs und sonstiges Meeresgetier ist alles da, und das zu für uns Europäer umwerfenden Preisen. Der brasilianische Riesling (Forestier) ist gut und günstig, für Importweine muß bisweilen tief in die Tasche gegriffen werden.
Wen der Müßiggang am Strand langweilt oder der Wassersport überfordert, der soll den Bundesstaat bereisen. Weiße Dünen, Palmenhaine, grüne Gebirgszüge, tropischer Regenwald. Alles da. Und viel Musik und Tanz. In Ceará gibt es 150 Hotels mit drei, vier oder fünf Sternen, aber auch gemütliche Absteigen bis hin zu Fischerhäusern an einsamen und einsamsten Stränden.