Das ist mehr als eine kurzfristig profitable PR-Strategie - CSR, definiert als die Rolle der Firmen für mehr Gerechtigkeit, kann ein Baustein für eine nachhaltige Zukunft sein, lautet auch das Resümee einer Podiumsdiskussion, veranstaltet vom Südwind-Magazin und dem STANDARD Mittwochabend im Museumsquartier.
Keine eindeutigen CSR-Kriterien
Eindeutige und durchgängige CSR-Kriterien fehlen zwar ebenso wie Verbindlichkeit und eine klare Evaluierung - sogar die Begriffsdefinition ist vielfältig, wie sich vor allem zwischen der Position der AK-Expertin Elisabeth Beer und dem zuständigen Bereichsleiter in der Industriellenvereinigung, Christian Friesl, manifestierte. Trotzdem: In den Industrieländern ist ein Prozess im Gang, formulierte Alois Schrems, CSR-Verantwortlicher in der Telekom Austria.
Beer sucht vor allem nach der Glaubwürdigkeit der "Wohltäter" aus den Unternehmensreihen, pocht auf die Umwandlung freiwilliger Kodizes in Gesetze. Gleichzeitig konstatiert sie, dass Unternehmen vonseiten der Konsumenten zunehmend unter Druck gerieten, ihre Verantwortung für Ressourcen und die nachfolgenden Generationen wahrzunehmen.
"Nicht mehr alles schwarz-weiß"
Der gemeinsame Nenner auf die Publikumsfrage, ob gute Rendite mit verantwortungsvollem Wirtschaften zusammenpasse, lies sich solcherart prozesshaft beantworten: "Es ist nicht mehr alles schwarz-weiß - CSR ist eine redliche Reaktion der Firmen auf den Verlust der Glaubwürdigkeit." Helmut Adam, Geschäftsführer der entwicklungspolitischen Organisation "Südwind Agentur" konzedierte die Fortschritte im Norden, dokumentierte aber dramatisches Fehlverhalten, Ausbeutung, Kinderarbeit, Umweltzerstörung durch die "Multis" im Süden.