Beat Foly hieß die erste, aus westafrikanischen Workshop-Musikern zusammengestellte Formation, die Ligeti gemeinsam mit "Pyrolator" Kurt Dahlke leitete (und die ein gewisser kalifornischer Gitarren-Guru namens Henry Kaiser als Gast bereicherte): Eine Zusammenführung afrikanischer Tradition und experimenteller Elektronik, deren Pionierstellung man wohl erst in einigen Jahren erkennen wird.
Afrika ließ Lukas Ligeti, den in Wien ausgebildeten Schlagzeuger und Komponisten, auch danach nicht los. Burkina Faso mutierte zum neuen Gravitationszentrum seiner diesbezüglichen Umtriebe, zumeist an der Seite von Sängerin Mai Lingani. Burkina Electric betitelt sich das jüngste, von Kulturen in Bewegung initiierte Bandprojekt, das zurzeit durch die Lande tourt.
Bei Burkina Electric kommen sämtliche Beats, ob afrikanisch oder technoinspiriert (mit Ausnahme gelegentlicher Schlagzeugeinlagen von Lukas Ligeti und der Gitarrenarbeit von Wende K. Blass) aus der Computerretorte.
Ob dies einen organischeren, "demokratischeren" Mix als im Zuge der zahlreichen Trommel-Laptop-Kombinationen ergibt, war zumindest am Montagabend im Wiener Porgy & Bess schwierig zu beantworten. Teils, weil aufgrund mangelhafter Sounddramaturgie die rhythmischen Basis-Tracks nur selten in ihrer Vielschichtigkeit durchhörbar waren, teils, weil sich auf der Bühne neue (alte) Distanzen auftaten.
Wuchtige Grooves