Wien - "Jeder Iraker ist willens, das Land wieder aufzubauen. Die Situation jetzt ist eine vorübergehende" - der irakische Planungsminister Mahdi al-Hafidh übte sich am Dienstag in Wien in Optimismus. Vom STANDARD auf die Widerständler im Land - etwa den radikalen Schiitenführer Muktada al-Sadr - angesprochen, erklärte der Minister: "Unsere Gesellschaft ist eine offene, wir sollten vor einer Opposition keine Angst haben." Wichtig sei jetzt, dass die US-Besatzung zeitgerecht (zum 30. Juni) beendet werde und dass der Wiederaufbau des Landes weiterhin gute Fortschritte mache.

Dazu soll unter anderem Österreich beitragen. Al-Hafidh besuchte Dienstag mit einer hochrangigen irakischen Delegation unter anderem Bundespräsident Thomas Klestil, Verkehrsminister Hubert Gorbach und Wirtschaftsminister Martin Bartenstein.

Wien hat Bagdad rund 17 Mio. € versprochen. Insgesamt wurden auf der Irak-Geberkonferenz von Madrid 33 Mrd. Dollar in Aussicht gestellt. Laut Wirtschaftskammer gehören 280 Unternehmen zur Informationsplattform "Wiederaufbau Irak", mittelfristig soll das Exportvolumen wieder den Stand von 1991 (rund 200 Mio. €) erreichen. (pra/DER STANDARD, Printausgabe, 14.4.2004)