Boltz kritisiert, dass es dafür auf den internationalen Märkten keine Rechtfertigung gäbe. Dort sei Strom in den vergangenen Wochen sogar wieder billiger gehandelt worden.
Salzburg AG und Steweag-Steg im Visier
Der Unmut von Boltz richte sich im Einzelnen gegen die Salzburg AG und die Steweag-Steg, die wie berichtet ihre Strompreise anheben. In Wien wurden am 1. April für etliche gewerbliche Großkunden die Tarife um 25 Prozent verteuert. Diese hätten, hieß es dazu aus der Wien Energie, extrem günstige Verträge aus dem Jahr 2001 gehabt, die nun den Marktpreisen angepasst worden seien.
Boltz befürchtet, dass auch andere Versorger diesen Beispielen folgen werden. Als Nächste in der Warteschleife sehe er die Energie AG Oberösterreich und die Tiroler Tiwag.
Vorgeschobene Argumente
Die freie Preisgestaltung stehe nicht zur Diskussion, wohl aber die Argumente für die Verteuerungen, erklärt der Regulator. "Erhöhte Großhandelspreise" und "enorme Emissionszertifikatskosten" halte er nur für vorgeschoben. "Ein Vergleich der aktuellen Großhandelspreise mit jenen vor einem Jahr lässt keine Preissteigerung erkennen. Im Gegenteil: Die ersten drei Monate des Jahres 2004 liegen unter 30 Euro pro Megawattstunde", so Boltz im "Kurier".
Und zum Klimaschutz stellt er folgende Kalkulation auf: "Rechnet man einen Preis von 10 Euro für die Tonne CO2 unter der Berücksichtigung, dass die Zertifikate zu 90 bis 95 Prozent kostenlos ausgegeben wurden, auf kalorische Energie um, so ergibt sich maximal eine Preissteigerung von 0,04 bis 0,08 Cent pro Kilowattstunde." Und selbst dieser kleine Betrag sei durch den Wegfall der internationalen EU-Gebühr bei grenzüberschreitendem Handel neutralisiert worden.
Keine Angebots-Vielfalt