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Chorherr will sich auf den Bund konzentrieren

foto: apa/artinger
Wien - Wiens Grünen-Chef und Rathaus-Klubobmann Christoph Chorherr wird bei der nächsten Gemeinderatswahl - die laut Plan 2006 auf dem Programm steht - nicht mehr als Spitzenkandidat antreten. Das sagte Chorherr in einem Interview in der am Mittwoch erscheinenden Ausgabe der Stadtzeitung "Falter". Darin plädierte Chorherr dafür, die nicht amtsführende Stadträtin Maria Vassilakou als Spitzenkandidatin für die nächste Wahl zu nominieren.

"Ich wäre dafür, dass Maria Vassilakou möglichst rasch, wenn es geht, noch vor dem Sommer, zur Spitzenkandidatin gewählt wird", so Chorherr in dem Gespräch. Dann werde es an ihr liegen, ob sie auch Klubobfrau werden möchte.

Konzentration auf Bund

Chorherr selbst deutet an, sich in Zukunft wieder verstärkt im Bund engagieren zu wollen: "Ich möchte mich künftig auf das konzentrieren, was ich gut kann und was ich sehr gerne mache: Nämlich Konzepte erarbeiten und diese auch umsetzen. Damit will ich dazu beitragen, die Grünen regierungsfit zu machen, und zwar nicht nur in Wien, sondern auch auf Bundesebene. Es ehrt mich sehr, dass mich Alexander Van der Bellen dazu eingeladen hat."

Minister?

Auf die Frage, ob er im Fall einer grünen Regierungsbeteiligung auch ein Amt anstrebe, meinte Chorherr: "Wenn wir im Bund zum Zug kommen, gibt es mehr zu tun, als Ministerien zu besetzen. (...) Eine Ebene darunter gibt es weniger öffentliche Verpflichtungen, und man kann besser gestalten, sich die Zeit nehmen, nachzudenken, Strategien zu entwickeln. Ich akzeptiere, dass auch Ballbesuche zum politischen Geschäft gehören, aber ich musste zum Glück noch nie am Abend bei irgendeiner Faschingsgilde sitzen."

Keinen Hehl macht Chorherr aus seinem Interesse für einen Regierungssitz in Wien: "Dass mich ein amtsführender Stadtrat in Wien interessiert, darf ich ruhig laut sagen." (APA)