Ferrero-Waldner als Frisurenmodel im "News"
Montage: Redaktion
"Schöne Haare: So geht's" lautet einer der catchigen Aufmacher des "News"schen "Woman-Haar-Specials" in der Ausgabe vom 8. April. Ein paar Seiten weiter findet sich eine Adressatin, die frau zwischen all den Models wohl weniger vermutet hätte: Außenministerin und Präsidentschaftskandidatin Benita Ferrero-Waldner lächelt von etlichen fotomontierten Bildern im "neuen Look". Mal fransig, mal rot gefärbt, mal blondiert, mal gelockt, immer gekonnt.

Gerade soviel Platz neben diesen bildlichen Tipps hat "News" für den Text freigelassen, sodass sich zwei Star-Friseure über Benitas tatsächliche Frisur mokieren können. Diese "Nicht-Frisur" mache sie "für Friseure" schwer wählbar, derweil sie doch mit Bob in Kinnlänge und Goldsträhnchen auf aschiger Grundierfarbe viel besser aussehen würde. Der Dutt wirke "oberlehrerhaft", mache sie "zu hart". Also zu unweiblich. Also muss er weg, der Dutt. Der ist so unschön!
Als Draufgabe zu diesem schon wenig humoresken Beitrag findet sich auf der Internetseite des Magazins eine Fotoschau von Ferrero-Waldner, die sie bei etlichen offiziellen Auftritten zeigt. Plump kommentiert werden ihre jeweiligen Kostüme.

Neu ist diese Plattitüde ja nicht, ähnliches musste auch schon Angela Merkel ob ihrer Frisur und ihrem Kleidungsstil über sich ergehen lassen. Das ist "Bild"-Niveau. Egal, wie mensch zu Ferrero-Waldner steht - "News" hätte sich diese Beratschlagung der Frau Präsidentschaftsanwärterin sparen können, die wie ein arg verspäteter Aprilscherz anmutet. Dem Herrn Präsidentschaftskandidaten Fischer werden doch auch keine Schönheitstipps gegeben. "News" hat sich eine Zitrone sauer verdient. (bto)