Wien - Der Verein Asyl in Not führt am Donnerstag um 18.45 Uhr im Wiener Dorotheum eine Kunstauktion für politische Flüchtlinge durch. Versteigert werden rund 70 Arbeiten namhafter KünstlerInnen ab 150 Euro Rufpreis. Diese treten bei der "akunst"-Auktion mit dem Publikum via Internet in Dialog und sind am Erlös beteiligt.

Im Angebot finden sich u.a. Arbeiten von Robert F. Hammerstiel, Heimo Zobernig, Günter Brus, Linda Christanell, Gunter Damisch, Cornelius Kolig, Peter Kogler und Paul Flora. Spitzenlose sind eine Mischtechnik (ohne Titel, Öl und Grafit auf Papier) von Otto Zitko mit einem Rufpreis von 1.800 Euro sowie ein handbearbeitetes Heliogravur-Porträt von Xenia Hausner und eine Radierung von Franz Ringel ("Akt"), die um je 1.500 Euro gerufen werden. Mit dem niedrigsten Rufpreis (150 Euro) ist ein Siebdruck von Bruno Gironcoli angesetzt.

Kontext

Die Benefizauktion findet vor dem Hintergrund des neuen Asylgesetzes statt, das am 1. Mai in Kraft tritt. Ebenfalls am 1. Mai werden Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien EU-Mitglieder sein. Flüchtlinge, die durch diese Länder gekommen sind, können dann dorthin ohne Prüfung ihrer Fluchtgründe zurückgeschoben werden, obwohl diese Länder nach ständiger Rechtsprechung des Unabhängigen Bundesasylsenats als "nicht sichere Drittstaaten" anzusehen sind, heißt es in einer Aussendung von Asyl in Not.

Der Verein will auch unter diesen erschwerten Bedingungen den Kampf für die Menschenrechte weiterführen, ist aber nach dem Wegfall der staatlichen Förderungen ganz auf private Unterstützung angewiesen.(APA)