Brüssel - Die SPÖ wird laut einer Studie der Beratungsgesellschaft Burson-Marsteller ein Mandat bei der EU-Wahl am 13. Juni dazugewinnen, während die FPÖ vier von derzeit fünf Sitzen verliert. Die am Dienstag in Brüssel vorgestellte Studie prognostiziert auch einen relativen Stimmenzuwachs für ÖVP und Grüne, beide Parteien dürften allerdings ihre derzeitige Mandatszahl halten.

Im Detail prognostizieren die Studienautoren 38,8 Prozent für die SPÖ gegenüber 31,7 Prozent bei den EU-Wahlen 1999. In Mandaten wäre dies ein Zuwachs um eines, von derzeit sieben auf acht. Dagegen wird der FPÖ nur noch ein Anteil von 8,6 Prozent vorausgesagt, gegenüber 23,5 Prozent 1999. Die Volkspartei würde ihren Stimmenanteil von 30,6 Prozent im Jahr 1999 auf 36,4 Prozent erhöhen und somit ihre sieben Mandate halten. Unverändert bliebe auch der Mandatsstand der Grünen (derzeit zwei), für die die Studie einen leichten Zugewinn auf 11,4 Prozent (1999: 9,2 Prozent) ausweist.

Alternativ zu dem wahrscheinlichsten Szenario könnte auch die ÖVP ein Mandat dazugewinnen oder die Grünen eines verlieren, heißt es in der Studie. Der FPÖ werden jedoch maximal nur zwei Mandate vorhergesagt. Um den derzeitigen Stand von Mandaten zu halten, muss eine Partei bei den EU-Wahlen Stimmen gewinnen. Denn im Zug der EU-Erweiterung wird die Gesamtzahl der Europaparlaments-Sitze für österreichische Abgeordnete von 21 auf 18 reduziert.

Die Studie wurde von den beiden Politologen Simon Hix von der London School of Economics und Michael Marsh von der Universität Dublin im Auftrag der Beratungsgesellschaft Burson-Marsteller durchgeführt. Ihre Prognose erstellen die Autoren auf Basis früherer europäischer und nationaler Wahlen. Für Österreich wurden keine Meinungsumfragen hinzugezogen. Nach Angaben der Studienautoren beträgt die Fehlermarge pro Partei weniger als zwei Prozent.

Den Zugewinn für die SPÖ erklären die Autoren unter anderem damit, dass viele Wähler der regierenden ÖVP an der EU-Wahl voraussichtlich nicht teilnehmen würden. Dagegen würde vor allem die FPÖ für ihre Regierungsbeteiligung vom Wähler bestraft. (APA)