Maale Adumim - Israel wird nach den Worten von Ministerpräsident Ariel Sharon seine größten Siedlungen im Westjordanland behalten. In der Siedlung Maale Adumim im Westjordanland sagte Sharon am Montag den Bewohnern zu, ihre Häuser würden "weitergebaut als Teil Israels, für die Ewigkeit (...) Diese Orte werden unter der Kontrolle Israels bleiben, das stärker werden und sich entwickeln wird."

Es war das erste Mal, dass Sharon konkret die Orte aufzählte, die unter israelischer Kontrolle bleiben sollen: Maaleh Adumim und Givat Zeev in der Nähe von Jerusalem, Ariel im Herzen des Westjordanlands, Etzion südlich von Jerusalem, Kiryat Arba bei Hebron und einige Enklaven in Hebron selbst.

Sharon trifft am Mittwoch US-Präsident George W. Bush, dessen Zustimmung für einen vollständigen Abzug Israels aus dem Gaza-Streifen erwartet wird. Im Westjordanland will Sharon im Rahmen seines Plans einer einseitigen Trennung von den Palästinensern nur vier Siedlungen aufgeben.

In politischen Kreisen in Jerusalem hatte es geheißen, Bush werde Sharon schriftlich zusagen, dass Israel nicht alle Siedlungen im Westjordanland aufgeben muss. Bush sagte am Montag, ein solcher Schritt sei begrüßenswert, er müsse aber im Einklang mit dem internationalen Nahost-Friedensplan, der so genannten Road Map erfolgen. Dieser sieht die Errichtung eines palästinensischen Staates bis 2005 vor.

Palästinenser bereiten sich auf Rückzug vor

Die palästinensischen Sicherheitsdienste bereiten sich mit einer umfassenden Neuordnung auf den geplanten israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen vor. Die Sicherheitskräfte hätten mit den Vorbereitungen begonnen, sagte Leutnant Rashid Abu Shabak, Chef des präventiven Sicherheitsdienstes im Gazastreifen am Montag in Gaza. Geplant sei eine Restrukturierung und Koordinierung der verschiedenen Dienste, die in den von Israel geräumten Gebieten eingesetzt werden sollen. Die Sicherheitskräfte begrüßen laut Shabak den Abzug aus dem Gazastreifen unter der Voraussetzung, dass er nicht zum Schaden eines Abzugs aus dem Westjordanland und des Nahost-Friedensplans vollzogen wird. (APA/AP/Reuters)