Aussichtsturm "Königswarte" am höchsten Punkt der Ausläufer der Hundsheimer Berge.

Foto: Tiscover

Seit auf der Königswarte, dem östlichsten Gipfel Österreichs, ein Aussichtsturm steht, hat der Berg stark an Anziehungskraft gewonnen und wird häufig auch von Wanderern aus der benachbarten Slowakei aufgesucht.

Ein Fernglas sollte man auf dieser Wanderung unbedingt dabeihaben: Von der Plattform des Turmes hat man eine imposante Rundsicht, die an klaren Tagen bis zum Neusiedler See und in die Tiefebene, zu Schneeberg und Hochwechsel, zu den Höhen des Wienerwaldes und über das Marchfeld reicht. Die slowakische Hauptstadt Bratislava hat man fast direkt zu Füßen, und in der Ferne erspäht man den Stausee des umstrittenen Donaukraftwerks Gabcikovo.

Das Bundesheer unterhält in Gipfelnähe eine streng abgeschirmte elektronische Lauschstation. Der kleine Berg bietet aber auch botanische Raritäten: Die Trockenrasen auf dem Rücken, der sich gegen den Hindlerberg hinzieht, sind Standort seltener Pflanzen der pannonischen Region, wenngleich die Vielfalt nicht ganz so groß ist wie auf dem benachbarten Hundsheimer Berg. Um diese Jahreszeit findet man dort Küchenschellen, Adonisröschen und viel blühenden Weißdorn. Auch die Tierwelt unterliegt dem pannonischen Einfluss.

Auf der Nordseite der Königswarte befindet sich ein ausgedehntes Wildgehege, das man zweimal durchwandern muss, wählt man eine von Wolfsthal ausgehende Runde. Den Zaun übersteigt man auf einer Leiter, was Schwierigkeiten bereiten kann, wenn man einen größeren Hund mit hat. Ein Teil der Runde weist keine Markierungen auf, doch ist der beschilderte Weg nicht zu verfehlen.

Die Route: Vom Bahnhof Wolfsthal - Endstation der Schnellbahnlinie S 7 - wandert man neben der Bundesstraße nach Osten bis zum Ortsrand und folgt dann der roten Weitwandermarkierung. Im Wildgehege geht es aufwärts zur malerischen Ruine Pottenburg. Später erreicht man die zur Bundesheer-Beobachtungsstation führende Straße, übersteigt den Gehegezaun und gelangt zur Aussichtswarte auf dem Gipfel. Gehzeit ab Bahnhof Wolfsthal 1½ Stunden. Dann folgt man der nach Südwesten führenden grünen Markierung, bis diese im Graben einen scharfen Knick nach links macht. Dort hält man sich rechts (Wegweiser "Wolfsthal", ohne Markierung), kraxelt über den Gehegezaun und folgt dem fast geradaus verlaufenden Weg über die Rohrwiese bis zum Nordrand des umzäunten Gebiets. Auf einem Feldweg, später auf Asphalt kehrt man zum Bahnhof Wolfsthal zurück. (DER STANDARD, ALBUM, Printausgabe vom Sa./So./Mo., 10./11./12. April 2004)