Wien - ÖVP-Präsidentschafts-Kandidatin Benita Ferrero-Waldner
geht voll Selbstbewusstsein in die Schlussphase des Wahlkampfs: "Ich
glaube, ich bin in einem sehr guten Aufholprozess", meint die
Außenministerin. An das Szenario einer Nichtwahl
denkt sie "überhaupt nicht": "Ich werde gewinnen". Dass sie nur zu
einer direkten Konfrontation mit SPÖ-Kandidat Heinz Fischer bereit
ist, begründet Ferrero-Waldner damit, dass dann die Spannung größer
sei. Ihren Wahlkampf empfindet die Außenministerin nicht nur als
"sehr fair", sondern auch als "lustiger" als den ihres Kontrahenten.
Jugend und Frauen seien ihr besonders geneigt
Trotz des Rückstandes in den Umfragen ist Ferrero-Waldner nicht
verzagt: "Ich glaube, ich bin schon sehr nahe dran." Speziell die
Jugend und Frauen würden ihr besonders "freundlich begegnen",
berichtet die Außenministerin aus dem Wahlkampf. Aber auch ältere
Menschen seien zunehmend interessiert und wollten von ihr allerlei
Informationen, vor allem bezüglich ihres Amtsverständnisses, haben.
Amtsverständnis "nicht zerreden"
Genau diesen Punkt will Ferrero-Waldner auch als Schwerpunkt beim
dieswöchigen TV-Duell mit Fischer einbringen. Was sie sonst noch für
die Konfrontation plant, hält die Kandidatin geheim: "Sie werden
verstehen, dass ich das jetzt noch nicht im Vorhinein hinausposaunen
möchte." Besorgnis, dass Fischer im Duell mit seiner langjährigen
Erfahrung punkten könnte, hat Ferrero-Waldner nicht, und das sei auch
nicht der Grund dafür, dass sie Radio und Privatfernsehen nicht für
Konfrontationen zur Verfügung steht. Vielmehr ist sie der Meinung,
dass man das Amtsverständnis "nicht zerreden soll".
"Lustiger Wahlkampf"
Dass der Wahlkampf inhaltlich nicht gerade berauschend abläuft,
bestreitet Ferrero-Waldner. Es seien alle Themen angesprochen worden,
die derzeit aktuell seien. Man müsse aber bedenken, dass es keine
Wahl zum Parlament sei, sondern eine Wahl, die ganz besonders auf
eine Persönlichkeit ausgerichtet sei. Unfair sei der Wahlkampf ihres
Teams jedenfalls nicht gewesen, dafür "durchaus lustiger" als jener
der Fischer-Crew. Als "lustiges Element" bezeichnet die
Außenministerin etwa ihren Weblog, der immer wieder für Heiterkeit
gesorgt hat, was Ferrero nicht stört: "Natürlich darf es zum
Schmunzeln anregen. Es ist ja für die Jugend gedacht." (APA)