Der wochenlange Wirbel um die Entblößung einer Brust von Janet Jackson im Fernsehen hat zur Absage einer beliebten und zugleich umstrittenen TV-Modenschau für Damenunterwäsche geführt. Die Show des Dessous-Konzerns "Victoria's Secret", bei der Supermodels in jedem Frühjahr Slips und Büstenhalter in den Designs der neuen Saison vorstellten, werde in diesem Jahr ausfallen, hieß es am Montag in US-Medienberichten. Nach dem "Nippelskandal" suche das Unternehmen nach anderen Wegen, Damenunterwäsche zu vermarkten.

Konservative Frauenverbände, die seit Jahren gegen die Unterwäschemodenschau gekämpft hatten, begrüßten die Entscheidung von "Victoria's Secret". Die Show habe Frauen zu Sexobjekten gemacht, erklärte die National Organization for Women. "Wir sind besorgt, dass junge Mädchen denken könnten, sie müssten auch so aussehen."

Die Absage der Unterwäscheschau erfolgt zu einer Zeit, da die Sittenwächter in der amerikanische Regulierungsbehörde für öffentlich zugängliche Fernseh- und Rundfunkprogramme mit immer härteren Geldstrafen auf Sex im Rundfunk reagieren. So wurde erst kürzlich die private Rundfunkkette Clear Channel Communications wegen angeblich unsittlicher Äußerungen über Sex in einer Talkshow des Moderators Howard Stern mit einer Strafe von fast einer halben Million Dollar (rund 400.000 Euro) belegt. (APA/dpa)