So freut sich ein Masters-Champion. Und das Publikum mit ihm.

Augusta - Der beste Golfspieler der Welt, der einfach kein Major-Turnier gewinnen kann, ist diesen Nimbus nun los. Der Golfprofi Phil Mickelson aus den USA gewann das 68. US Masters im Bundesstaat Georgia nach einem Birdie am Schlussloch mit 279 Schlägen - damit war er um genau einen Schlag besser als der Südafrikaner Ernie Els.

"Es ist unglaublich. Ich werde die letzten Löcher nie vergessen", sagte Mickelson, der in seiner Karriere schon 23 Turniersiege errungen hatte, aber 46-mal ohne Erfolg bei Major-Turnieren angetreten war. Beim 47. Mal klappte es - worauf von der wenige Meter vom Kurs entfernten Washington Road in Augusta ein Hupkonzert und "Phil, Phil"-Sprechchöre erschallten.

Dritter wurde der Südkoreaner K. J. Choi mit 282 Schlägen. Der Deutsche Bernhard Langer, der auf der Schlussrunde zwischenzeitlich in Führung gelegen war, belegte gemeinsam mit dem Spanier Sergio Garcia mit 285 Schlägen den vierten Platz.

Ein Arbeitssieg

Mickelsons Sieg war hart erarbeitet. Die letzten drei Löcher ging er mit einem Schlag Rückstand auf den führenden Els an - er riskierte alles. Erst setzte er einen waghalsigen Birdie-Putt am 16. Loch. Schließlich an der 18. Bahn mit Eisen sieben die Annäherung ans Grün, die bei früheren Turnieren dank Zitterhand mit schöner Regelmäßigkeit im Bunker endete. Nicht so am Ostersonntag. Mickelson (Spitzname "Leftie") absolvierte die Runde vier fast fehlerfrei, tat nach dem Siegerschlag einen gewaltigen Luftsprung und nahm die Glückwünsche von Els entgegen. Der sagte: "Früher hatte Phil unnötig Turniere verloren, heute hat er sich den Sieg erarbeitet." Seine große Enttäuschung über Platz zwei vermochte der zweimalige US-Open-Sieger Els aber doch nicht zu verbergen: "Ich habe in meinem Leben schon mehrere gute Siege und mehrere schlimme Niederlagen erlebt. Das war eine von den ganz schlimmen Niederlagen."

Missmutig verließ auch Tiger Woods das Grün. Zum zweiten Mal in Folge spielte er bei der Vergabe des grünen Jacketts, das dem Sieger das lebenslange Startrecht in Augusta sowie 1,17 Millionen Dollar beschert, keine Rolle. Der 22. Platz (290 Schläge) nach miserabler Auftakt- und genauso miserabler dritter Runde (je 75) ist die schlechteste Platzierung, die der Superstar je in Augusta erzielte. Nach der zweiten Runde plagten ihn Magenprobleme, dies sei aber nicht für den Misserfolg ausschlaggebend gewesen. "Es ist Teil des Spiels, nicht immer ganz oben zu stehen." (sid, sjk, DER STANDARD Printausgabe 13. April 2004)

Endstand des US Golf-Masters in Augusta (National Course/Par 72) nach Abschluss der vierten Runde am Sonntag:

1. Phil Mickelson (USA) 279 (72/69/69/69)
2. Ernie Els (RSA) 280 (70/72/71/67)
3. K.J. Choi (KOR) 282 (71/70/72/69)
4. Sergio Garcia (ESP) 285 (72/72/75/66)
4. Bernhard Langer (GER) 285 (71/73/69/72)
6. Vijay Singh (FIJ) 286 (75/73/69/69)
6. Fred Couples (USA) 286 (73/69/74/70)
6. Davis Love III (USA) 286 (75/67/74/70)
6. Nick Price (ZIM) 286 (72/73/71/70)
6. Kirk Triplett (USA) 286 (71/74/69/72)
6. Paul Casey (GBR) 286 (75/69/68/74)
6. Chris DiMarco (USA) 286 (69/73/68/76)

weiters: 22. Tiger Woods (USA) 290 (75/69/75/71)