Graz/Wien - Die steirische ÖVP hat laut einer aktuellen Telefonumfrage des Marktforschungsinstituts OGM (Österreichische Gesellschaft für Marketing) im Auftrag der "Kleinen Zeitung" nur mehr drei Prozentpunkte Vorsprung vor der SPÖ. Bei den vergangenen Landtagswahlen im Oktober 2000 betrug der Abstand zwischen beiden Parteien noch rund 15 Prozentpunkte. "Die steirische Volkspartei hat derzeit von ihrem letzten Wahlergebnis gut fünf Prozentpunkte verloren, Hauptgewinner ist die steirische SPÖ mit einem Plus von sechs Prozentpunkten", sagte Wolfgang Bachmayer vom OGM-Institut laut einer Vorausmeldung in der Sonntagsausgabe der Zeitung.

Für Bachmayer ist die Tatsache "bemerkenswert", dass in der Gruppe der über 50-jährigen Befragten "die Volkspartei und die SPÖ bereits gleich auf liegen" und die ÖVP nur bei jüngeren und mittleren Altersgruppen knapp vorne liege. Dieser Gleichstand bei älteren Wählern lässt Bachmayer vermuten, "dass trotz der mehrheitlich landespolitischen Ursachen auch ein gewisser bundespolitischer Trend zu Gunsten der SPÖ in den älteren Wählerschichten eine Rolle spielt".

Die Grünen können laut Vorausmeldung der "Kleinen Zeitung" nur wenig von den schlechteren Werten der ÖVP profitieren. Dagegen liege die FPÖ mit Leopold Schöggl erstmals seit langem wieder im Bereich der Zweistelligkeit. Die Telefonumfrage sei am Mittwoch unter 400 Steirern über 18 Jahren durchgeführt worden. Zu diesem Zeitpunkt sei Finanzlandesrat Herbert Paierl bereits zurückgetreten gewesen, über seinen Nachfolger habe es allerdings noch heftige Spekulationen gegeben, heißt es in der Aussendung. In der Estag-Affäre ist das Land gespalten: 41 Prozent glauben laut Bachmayer, dass Landeshauptmann Waltraud Klasnic in der Estag-Krise in allem richtig gehandelt hat, 40 Prozent sind gegenteiliger Ansicht. Der Rücktritt Paierls wird von 59 Prozent begrüßt, 21 Prozent halten ihn für falsch. (APA)