Der Times Square in New York hat vor 100
Jahren seinen weltberühmten Namen bekommen. Daran erinnerte am
Donnerstag, den 8. April die "New York Times". Anlass für die Umbenennung des
Platzes am Schnittpunkt von Broadway, Seventh Avenue und 42nd Street
im Herzen von Manhattan war die Errichtung des neuen Hauptquartiers
der Zeitung an eben dieser Stelle.
Damals war das dem Blatt allerdings keine Schlagzeile wert.
Lediglich auf Seite 2 meldete es einen Tag nach der amtlichen
Umbenennung am 9. April 1904: "Times Square ist der Name des neuen
Zentrums der Stadt". Herausgeber Adolph S. Ochs erklärte, die Zeitung
habe sich in keiner Weise für die Umbenennung des Long Acre Square
eingesetzt, sei aber durchaus stolz darauf. Schließlich sei das neue
Gebäude der "Times" der "erste erfolgreiche Versuch in New York,
einem Wolkenkratzer architektonische Schönheit zu verleihen".
Schon vor 100 Jahren war der Times Square die belebteste Gegend
von New York. Bordells, Spielsalons und Varietes konkurrierten um die
Gunst des Publikums. Pferdeställe waren die Vorläufer der heutigen
Tiefgaragen. Unverwechselbar war stets die Reklame am Times Square,
dem "Treffpunkt der ganzen Welt", der als Kulisse für unzählige Filme
diente.
Nach dem Aufstieg zum Zentrum des kulturellen Lebens mit der
weltweit stärksten Konzentration von Theatern am Broadway sank der
Times Square in den sechziger Jahren zu einem Porno- und
Junkieviertel ab. Erst in den neunziger Jahren wurde der Platz mit
einem Milliarden schweren Wiederbelebungsprogramm vor dem weiteren
Verfall bewahrt. Die Sexlokale verschwanden, die Drogendealer
wanderten in andere Ecken ab. Heute dominieren neben den
Musicaltheatern wieder große Restaurants, Geschäfte und Kinos die vor
allem bei Touristen beliebte Gegend.(apa)