London - Großbritannien verstärkt angesichts der kritischen Lage im Irak seine Truppenpräsenz . Mehr als 300 Soldaten waren am Donnerstag Abend nach britischen Medienberichten auf dem Weg nach Basra, im Süden des Irak, der britischen Einheiten untersteht. Zuvor hatten die von den USA-geführten Koalitionstruppen die Kontrolle über die Städte Kut, Najaf und Kufa gegen aufständische Schiitenverbände verloren.

Der britische Premierminister Tony Blair besprach zuletzt am Donnerstag mit US-Präsident George W. Bush die kritische Lage im Irak. Fast im ganzen Land toben zur Zeit Erhebungen gegen die Besatzungstruppen, hunderte Menschen wurden in den vergangenen Tagen getötet. Blair wird in der kommenden Woche zu Krisengesprächen mit Bush und UNO-Generalsekretär Kofi Annan in den Vereinigten Staaten erwartet.

Die britische Truppenverstärkung besteht aus Mitgliedern des Princess of Wales Royal Regiment sowie regulären Soldaten der Landstreitkräfte. Ihre Entsendung folgt Nachrichten über den Abzug bisheriger Bündnispartner wie Kasachstan aus dem Irak. Bisher war es den Briten mit einem deutlich sanfteren und verständnisvolleren Auftreten als vom US-Bündnispartner praktiziert gelungen, den Süden des Landes weitgehend zu kontrollieren. Der gegenwärtige Aufstand allerdings hat gezeigt, dass eine Befriedung und Normalisierung des Irak keineswegs sicher sind. (APA)