Linz - Ein oberösterreichischer Schweinezüchter ist schon seit Jahren im Visier der Behörden. Mehrere Kontrollen führten zu Anzeigen bei den Verwaltungs- und Strafbehörden, bisher jedoch ohne Verurteilung. Nun zitiert profil in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe ein Gerichtsgutachten, wonach auch "gesundheitliche Beeinträchtigungen von Menschen ernstlich zu befürchten" seien.MTierarzneimittel

In dem Betrieb mit mehreren Tausend Schweinen würden die Vorschriften über den Umgang mit Tierarzneimitteln massiv missachtet. So sei in Kauf genommen geworden, "dass rückstandshaltige Lebensmittel unbekannten Kontaminationsgrades anonym und unerkannt in den Handel gelangen". Zudem werden Verletzungen des Tierschutzes berichtet: "Die Tiere waren hochgradigen Qualen, Leiden und Schmerzen ausgesetzt", heiße es in dem Gutachten.

Obwohl das Gutachten bereits im November 2003 fertig gestellt worden sei, habe der mit den Ermittlungen beauftragte Staatsanwalt - nach eigener Aussage, so profil - noch keine Gelegenheit gefunden, dieses zu lesen. Die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis wies den Vorwurf, ihre Behörde sei untätig gewesen, zurück. Der Akt sei erst kürzlich dem zuständigen Staatsanwalt übermittelt worden.

Die für den Tierschutz zuständige Landesrätin Silvia Stöger (SP) kritisierte am Donnerstag, der betroffene Betrieb sei seit langem eine "echte Belastung" für Oberösterreich und schade dem Image der bäuerlichen Landwirtschaft massiv. Die Konsumentensprecherin der Grünen, Gabriela Moser, verlangte, der Betrieb müsse sofort zugesperrt werden. (APA)