Innsbruck - Innsbrucker Forscher sind derzeit den starken Windstürmen im kalifornischen Sierra Nevada Gebirge auf der Spur. Im Rahmen einer internationalen Feldmess-Kampagne wollen die Wissenschafter das Rotorenphänomen ergründen. Rotoren sind atmosphärische Wirbel mit starken Turbulenzen, die vor allem für den Flugbetrieb eine große Gefahr darstellen. Die beiden Messphasen finden im April 2004 und 2006 statt, teilte die Universität Innsbruck am Mittwoch mit.

Die Wirbel sind Segelfliegern schon lange bekannt und werden wegen ihrer Gefährlichkeit auch als Monster bezeichnet. Bereits 1952 hatten Forscher einen waghalsigen Versuch unternommen, um die Struktur der Rotoren zu untersuchen. Segelflieger waren dafür freiwillig in den Rachen des Monsters vorgedrungen. Ein Pilot stürzte dabei ab. Er konnte sich jedoch mit dem Fallschirm retten, sein Flieger wurde zerstört.

Spektakuläre wissenschaftlichen Ergebnisse

Obwohl die wissenschaftlichen Ergebnisse als spektakulär bezeichnet wurden, habe man bis heute die physikalischen Mechanismen der Rotoren nur begrenzt verstanden.

Sierra-Wave-Experiment

Die Tiroler Forscher rund um die beiden Meteorologen Georg Mayr und Alexander Gohm kehren nun an den Schauplatz des Sierra-Wave-Experiments zurück. Die Innsbrucker entwickelten für ihre Untersuchung eine mobile Plattform zur Messung von Wind, Druck, Temperatur und Luftfeuchte. Die Position der Plattform wird auf Dezimeter genau und im Sekundenintervall mit differenzieller GPS-Technik bestimmt.

Das Messprinzip scheint simpel. Das Detail steckt jedoch in der Technologie, und zwar in der hohen Qualität der Sensoren und der ausgetüftelten Auswertesoftware sowie in der Messstrategie. (APA)