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Andernorts wird großflächiges Algenwachstum zur Plage

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Hamburg - Das Düngen der Ozeane mit Eisen fördert das Algenwachstum und damit die Aufnahme des Treibhausgases Kohlendioxid. In küstenfernen Gewässern reagierten Algen auf die Zufuhr von Eisen wie Wüstenpflanzen auf Regen, berichtete Victor Smetacek vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) am Dienstagabend über Ergebnisse eines umfassenden Experiments im Südatlantik. Durch das Wachstum würden große Mengen Kohlendioxid gebunden und zudem die Vermehrung von kleinen Lebewesen angeregt, die beispielsweise Walen als Nahrung dienten.

Zur Entsorgung des Treibhausgases eigne sich das Verfahren dennoch nicht, da die Auswirkungen einer großflächigen Eisendüngung auf das Ökosystem Ozean nicht absehbar seien. Zudem sinke nur maximal ein Prozent des gebundenen Kohlendioxids ins Meeressediment ab und werde so langfristig gebunden, sagte Smetacek, der eine Drosselung der CO2-Emissionen für sinnvoller hält als unsichere Entsorgungsmethoden.

CO2 wieder im Umlauf

Ein Großteil der Algen werde von Kleinstlebewesen wie dem Krill gefressen - und das Kohlendioxid so mittelfristig wieder freigesetzt. Die nach Verbrauch des Eisens absterbenden Algen würden zudem in Wasserschichten ohne Sauerstoff zu Gasen wie Methan zersetzt - das einen weit größeren Treibhauseffekt hat als Kohlendioxid.

Das internationale Forscherteam unter Leitung des AWI hatte auf einer Fläche von 150 Quadratkilometern sieben Tonnen Eisensulfat ausgebracht. Forscher arbeiten an verschiedenen Methoden, die Menge des Treibhausgases in der Atmosphäre zu verringern. So versenken japanische Forscher versuchsweise riesige Blöcke aus gefrorenem Kohlendioxid in der Tiefsee, andere Wissenschafter wollen das Treibhausgas in leere Erdgas- und Erdöllagerstätten pumpen.(APA/dpa)