Erzeuger-Preise in den neuen EU-Ländern

Grafik: STANDARD
Wien - Die EU-Erweiterung wird die heimischen Milchbauern noch mehr unter Druck bringen, da zu erwarten ist, dass billiger produzierte Kuhprodukte aus den neuen Ländern die Preise nach unten treiben werden.

"Preise halten"

Der Verband der österreichischen Milcherzeuger, in dem alle heimischen Molkereien und Käsereien organisiert sind, bemüht sich indessen, nicht zu viel Pessimismus vor dem historischen Datum 1. Mai 2004 aufkommen zu lassen. "Die 2003er-Preise sollen gehalten werden. Das ist unser Ziel, leicht wird es aber nicht werden", so Hans Steiner, Präsident der Vereinigung der Österreichischen Milchverarbeiter (VÖM) und Chef der Salzburger Alpenmilch. Die heimischen Molkereien sind großteils genossenschaftlich organisiert, also im Bauernbesitz. Im Vorjahr sind die österreichischen Bauernmilchpreise von 35,35 Cent pro Kilo im Jahr 2002 auf 33,34 Cent pro Kilo 2003 (für Milch mit natürlichem Fettgehalt inkl. Umsatzsteuer) gesunken (die Preise in der Grafik bezeichnen aus Vergleichsgründen "Standardmilch", außerdem ohne Umsatzsteuer, daher die Differenz).

Auch die Konsumenten könnten im Handel ein weiteres Absinken der Milchpreise erwarten, einerseits aufgrund der Tatsache, dass Diskontwaren insgesamt bei Lebensmitteln weiter Marktanteile gewinnen, andererseits auch, weil Milch und Milchprodukte hierzulande noch etwas teurer sind als in Deutschland.

Der Gesamtumsatz der fiktiven "Molkerei Österreich" ist 2003 um 0,2 Prozent auf 1,75 Mrd. Euro gestiegen. (DER STANDARD Printausgabe, 7.4.2004, szem)