London - Eine Woche nach der Großrazzia gegen Terrorverdächtige im Großraum London ist die erste Anklage erhoben worden. Ein 17-jähriger Brite muss sich nun wegen Verschwörung zum Auslösen von Explosionen vor Gericht verantworten, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Der erste Gerichtstermin wurde für Mittwoch angesetzt. Der Jugendliche war vergangene Woche mit acht weiteren Verdächtigen festgenommen worden. Bei der Razzia wurde eine halbe Tonne Ammoniumnitrat sichergestellt, ein Düngemittel, das für Sprengsätze verwendet werden kann.

Unterdessen vereitelten britische und amerikanische Sicherheitsbehörden laut einem BBC-Bericht einen möglichen Anschlag mit einer giftigen Subtanz in Großbritannien. Der Anschlag hätte mit Osmiumtetroxid ausgeführt werden sollen, meldete der Sender am Dienstag. Sicherheitskreisen zufolge gibt es aber keine Hinweise, dass die Drahtzieher bereits an den Stoff gelangten. Die Polizei lehnte eine Stellungnahme ab.

Dem Bericht zufolge sollte die Chemikalie mit Sprengstoff vermischt werden und bei der Explosion eine Gaswolke bilden. Der US-Fernsehsender ABC deutete an, dass Opfer eines Osmiumtetroxid-Anschlages ersticken könnten. Ein von der BBC befragter Wissenschaftler der Universität Leeds bezweifelte dies jedoch. Die Substanz könne keine ähnlich gefährlichen Wolken wie übliche Giftgase verursachen, erklärte Alistair Hay. Er sprach lediglich von einer "leicht reizenden" Wirkung. (APA/AP)