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Fritz Gurgiser

Foto: Reuters/REUTERS/Bernhard Grossruck
Der Chef des Transitforums Austria/Tirol, Fritz Gurgiser, hat eine erste positive Bilanz der "Bürgerversammlungen" vom Montag gezogen. Die Botschaft der Verkehrszunahme und Gesundheitsgefährdung sei über die Medien nach Europa hinaus getragen worden, sagte Gurgiser der APA.

Es werde zwar permanent versucht, derartige Protestaktionen schlecht zu reden. Mit Schönreden würden die Probleme aber nicht gelöst.

Bei der Protestaktion an der Lofererbundesstraße am Dienstag gehe es darum, bestehende Fahrverbote und Einschränkungen auf deren Aktualität zu überprüfen. Gurgiser forderte außerdem strengere Kontrollen und höhere Strafen für jene Lkw-Fahrer, die Verbote missachteten. Außerdem befürchten die Transitgegner, dass durch Umfahrungen die Route über den Pass Thurn und den Felbertauern attraktiver werden könnte.

"Europa schaut nach Tirol

Bei der Kundgebung am Nachmittag und Abend im Raum zwischen Haiming und dem Fernpass wolle man auf bestehende Belastungen aufmerksam machen. Die Befürchtung der Transitgegner gilt dort dem schleichenden Ausbau der Strecke Ulm-Mailand.

Tirols Verkehrsreferent, LHStv. Hannes Gschwentner, meinte nach dem ersten Transit-Demo-Tag, "Europa schaut nach Tirol". Die Bürger-Proteste würden der Politik helfen. "Ich werde mit meinen Kollegen weiterhin auf politischer Ebene in Europa für eine sinnvolle Transit-Lösung kämpfen, die Bevölkerung macht das jetzt mit Protesten."

Gurgiser gibt allerdings wenig auf diese Sympathiebekundungen aus der heimischen Politik. In der ZiB2 erklärte er, dass die Politik seit Jahren säumig sei, und die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene, die angekündigten Maßnahmen zur Eindämmung des Verkehrs wegen der Überschreitung der Schadstoffgrenzwerte nach dem Immissionsschutzgesetz Luft und die versprochene Nachfolgeregelungen für den Transitvertrag nicht umgesetzt habe.

Das Transitforum hofft jetzt vor allem auf Verschärfungen bei Lkw-Nachtfahrverboten und auf neue Fahrverbote für bestimmte Güter. (APA)