Wien - Die SPÖ schlägt im Österreich-Konvent eine Mindestgröße für Schulen von 300 bis 1.000 Schülern vor. Derzeit gibt es 4.945 Pflichtschulen, 4.523 (91,5 Prozent) davon haben weniger als 300 Schüler. Laut "Kurier" könnten damit 50 Prozent der Schulen von Schließung bzw. Zusammenlegung bedroht sein, da in manchen nicht einmal 150 Kinder unterrichtet werden.

Dem SP-Konzept zufolge sollen mehrere Bezirke in so genannte "Bildungsregionen" zusammengeschlossen werden, die so groß sein sollten, "dass das gesamte Bildungsspektrum (ausgenommen sind Spezialschulen) gewährleistet werden kann". Organe dieser Regionen wären Bildungsmanager und Bildungsräte, die bei den Landtagswahlen mitgewählt werden sollen. Dritte Ebene über Schulen und Bildungsregionen ist das Land, Letztinstanz bleibt gemäß SP-Vorschlag der Bund.

Die Vorschläge sind Teil eines "Diskussionsvorschlags", der im Konvents-Ausschuss VI zur Verwaltungsreform eingebracht wurde. Wie die von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) eingesetzte Zukunftskommission schlägt darin auch die SPÖ vor, Direktorenposten nur noch befristet (auf fünf Jahre) zu vergeben. Über ihre Lehrer sollen die Schulen selbst entscheiden.

Außerdem sollen die Lehrer laut SP-Konzept grundsätzlich ganztags an der Schule sein. Was sie nachmittags bieten - Unterricht, Sprechstunden oder Arbeit in "Unterstützungsgruppen" - soll die Schule in Kooperation mit der Bildungsregion entscheiden.(APA)