Wien – „Warum nur will sich jeder irgendwie zudröhnen?“, fragt User Simbad. Abseits des gegenseitigen Übertrumpfens mit Vor- und Nachteilen von Cannabis und der „legalen Droge“ Alkohol bringt er damit eine neue Sichtweise in die im SchülerStandard gestartete Legalisierungsdebatte.

Meinungsfreiheit

Mit 1. April ging die Website des SchülerStandard online, „eine ergänzende Plattform zur Printversion, auf der Jugendliche zu jedem sie interessierenden Thema ihre Meinung abgeben können“, so SchülerStandard- Leiterin Bettina Reicher.

Dieser Themen gibt es bekanntlich viele, und auch wenn eine Meinungsäußerung im Eifer jugendlichen Argumentationsflusses einmal etwas heftigere Töne annehme, so werde auf der SchülerStandard-Homepage keine Rede von Zensur sein können. „Wir sind da nicht so zimperlich“, erklärt Gerlinde Hinterleitner, Chefin von derStandard.at. Zwar würden Diskriminierungen, rassistische Statements und arge Beschimpfungen sicherlich nicht veröffentlicht, ansonsten jedoch ginge so gut wie alles durch.

Siemens fördert Jugend

Ermöglicht wurde der „lang gehegte Online- Wunsch“, wie es Bettina Reicher formuliert, durch die Siemens AG Österreich. Große Unternehmen trügen „gesellschaftliche Verantwortung“, und Siemens widmet sich deshalb der „Förderung einer mündigen und kritischen Jugend“. Die Bereitschaft dazu bewies der Konzern schon bisher in den zusammen mit dem Standard, ÖKS, ORF und dem Bildungsministerium veranstalteten Projekten Schülertalk und Schülerradio. Somit erscheint die Unterstützung des Online-SchülerStandard nur logisch.

„Jugendliche sind mit dem Internet so vertraut wie keine andere Altersgruppe“, stellt Bettina Reicher fest. Sie erhofft sich, dass User durch den Internetauftritt „vermehrt auf die Attraktivität der Zeitung aufmerksam werden“, und sich entgegen ihren bisherigen Gewohnheiten in der Zukunft mit vermehrt Aufmerksamkeit – „zumindest jeden Dienstag“ – der Druckausgabe widmen werden.

Zeitung und Internet

Zwei sind sich eins Inhaltlich orientiert man sich an den Themen der Printversion, erläutert die verantwortliche Onlineredakteurin Anita Zielina. Wobei man durchaus auch eigenen Input einbringe. Zielina legt Wert auf ein gewisses Verwachsen der nunmehr zwei Gesichter des Schüler- Standard und wünscht sich „eine Wechselwirkung zwischen der Zeitung und dem, was wir hier machen“. So bietet sich Besuchern der neuen SchülerStandard- Homepage die Möglichkeit, per E-Mail Beiträge einzusenden, die durchaus eine Chance haben, abgedruckt zu werden. Zum Beispiel zur laufenden Cannabis-Diskussion: Eure Meinung ist gefragt!