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Michael Schumacher zieht vor Palmen seine ungestörten Kreise.

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Ralf Schumacher und Takuma Sato im BAR-Honda lassen es tuschen.

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Das Rennen von Kimi Räikkönen endete auf einem roten Zweirad.

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Sakhir - Der Morgen verhieß Spannung. Geregnet hat es in der Wüste, das kommt hier ganz selten, nur an maximal zehn Tagen im Jahr vor. Heftiger Wüstenwind verfrachtete Trilliarden von Sandkörnern auf die neue Formel-1-Rennstrecke, die im Eiltempo auf dem Gelände einer ehemaligen Kamelfarm errichtet worden war.

Aber was sind schon Sandsturm und Regen in der Wüste gegen Michael Schumacher und Ferrari. Lüfterl und Schauerl haben wie die interne Konkurrenz in der Formel 1 keinen Auftrag, Erstere zogen sich sicherheitshalber rechtzeitig aus der Atmosphäre. Schumacher, der natürlich von der Poleposition ins Rennen startete, gewann unangefochten den erstmals ausgetragenen Grand Prix von Bahrain vor seinem Stallgefährten Rubens Barrichello, es war nicht sehr spannend. Dritter wurde wie zuletzt in Malaysia Jenson Button im BAR Honda. Der Österreicher Christian Klien kam auch in seinem dritten Rennen ins Ziel, verfehlte aber als 14. wieder die angestrebten Punkteränge weit.

Der sechsfache Weltmeister Schumacher durfte bei seinem 73. Sieg zum ersten Mal nicht mit Schampus herumspritzen, im muslimischen Königreich wurde zu diesem Behufe zu einem Sprudel aus Granatapfelsaft und Rosenwasser gegriffen. Der Sieg gilt trotzdem, für Schumacher ("Nach dem Champagner riechen wir meistens etwas seltsam, aber heute sind wir fein parfümiert") war's heuer im dritten Versuch der dritte, für Ferrari der zweite Doppelsieg nach dem Auftakt in Melbourne, dementsprechend eklatant schauen die WM-Wertungen aus.

Schumacher, fast ein wenig enttäuscht: "Wir hatten mit einem engeren Rennen gerechnet. Ich bin etwas überrascht, dass die Gegner hier nicht mithalten konnten."

Kimi Räikkönen, dem Vizeweltmeister, ist schon wieder sein McLaren-Mercedes eingegangen und zwar flammenspeiend. Der Finne musste vom letzten Platz starten, denn bereits am Freitag kollabierte der Motor, und auf das Qualifying am Samstag verzichtete er, um das Auto zu schonen. Er hält noch bei null Punkten.

Das nächste Rennen, der vierte von heuer 18 WM-Läufen, findet am 25. April in Imola statt. Im "Autodromo Enzo e Dino Ferrari" geht es um den Grand Prix von Imola. Es wird höchste Zeit, dass Schumacher seinen Rekord von 1994 einstellt, damals gewann er die ersten vier Saisonrennen im Benetton, um am Ende des Jahres zum ersten Mal Weltmeister zu werden. (red, DERSTANDARD Printausgabe, 5.04.2004)

Endstand nach 57 Runden:

 1. Schumacher GER Ferrari 1:28:34,875 
 2. Barrichello BRA Ferrari    + 1,367 
 3. Button GBR BAR            + 26,687 
 4. Trulli ITA Renault        + 32,214 
 5. Sato JPN BAR              + 52,460 
 6. Alonso ESP Renault        + 52,156 
 7. Schumacher GER Williams   + 58,155 
 8. Webber AUS Jaguar         + 1 Runde 
 9. Panis FRA Toyota          + 1 Runde  
10. Da Matta BRA Toyota       + 1 Runde 
11. Fisichella ITA Sauber     + 1 Runde 
12. Massa BRA Sauber          + 1 Runde  
13. Montoya COL Williams-BMW  + 1 Runde 
14. Klien AUT Jaguar          + 1 Runde 
15. Heidfeld GER Jordan       + 1 Runde 
16. Pantano ITA Jordan        + 2 Runden 
17. Bruni ITA Minardi         + 5 Runden 

out: Kimi Räikkönen (FIN/McLaren), David Coulthard (GBR/McLaren), Zsolt Baumgartner (HUN/Minardi)